Fußball-Fans anwesend?

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waschbaer
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@musikmichel

Genau so. Deswegen habe ich das ja auch in Anführungsstrichen geschrieben.

Was mich allerdings wirklich nervt ist dass so etwas wie bei Gladbach gegen Kön von den Sicherheitskräften nicht unterbunden werden kann. Wer im Maleranzug ins Stadion will, der kommt eben nicht rein. So einfach ist das. Genauso wer einen verdächtigen Gegenstand in seinem Rucksack hat. Hier wird bei "Fangruppen" (man beachte wieder die Anführungsstriche) immer viel zu lasch kontrolliert und diese von den Vereinen unter der Hand viel zu viele Freiheiten gegeben.

Ich weiß, dass der folgende Vergleich gewagt ist, aber es heißt dann immer, dass dies keine echten richtigen Fußballfans sind. Aber seltsamerweise passieren solche Vorfälle eben immer nur bei Fußballspielen und eben nicht bei Basketball-, Eishockey- und Handballspielen, obwohl hier auch größere Fanclubs vorhanden sind.

Genauso heißt es immer bei Terroranschlägen, die von Muslimen begangen werden, die dann "Allah ist groß" rufen, dass dies keine Muslime sind.

Doch sind sie. Beides sind Fans bzw. Moslems, nur eben in einer extremen Form, die der Durchschnittsbürger nicht will. Und so wie es mir wünschen würde, dass der Durchschnittsmoslem seine Stimme mehr gegen die Anschlagsgefahr erhebt, so würde ich mir wünschen, dass der Durchschnittsfan (und die normal agierenden Fanclubs) eben mehr ihre Stimme gegen diese Chaoten erheben und dies nicht "stillschweigend tolerieren". Und gerade im Fußball sehe ich die Vereine deutlich mehr in der Pflicht.

Ich gehe ab und an zum FC Augsburg und da sind die Kontrollen einigermaßen streng und solche Vorfälle hat es zum Glück weder bei Auswärts- noch bei Heimspielen bisher gegeben. Ähnlich ist es bei den Augsburger Panthern im Eishockey. Warum bekommt man das hier in den Griff und bei einigen Vereinen (ein negatives Musterbeispiel ist für mich hierbei Dynamo Dresden, wo in der Vergangenheit schon antismitische Plakate entrollt wurden) eben nicht? Dresden ist so eine schöne Stadt, in die ich echt gerne fahre, aber so etwas ist leider eine echte Negativwerbung.

Und dann muss es für die verantwortlichen Chaoten und ggf. für die betroffenen Vereine eben harte Strafen geben, wie z.B. Entzug der Dauerkarte, Stadionverbot auf Dauer und für die Vereine eben auch die angedachten Geisterspiele.

Ich habe kürzlich einen interessanten Vortrag über Hooligans in England gehört. In den Stadien ist einigermaßen Ruhe und vor oder nach dem Spiel treffen sich die "Firms" der betreffenden Vereine und prügeln sich irgendwo auf freiem Feld die Hucke voll. Von mir aus, so lange sie sich nur gegenseitig die Fresse polieren und im Stadion ruhig sind, so lange soll mir das egal sein (solange eben keine Außenstehenden unnötigerweise involviert werden). Nachdem ich längere Zeit in England gewohnt habe, kann ich zumindest bestätigen, dass in normalen Ligaspielen (und ich war schon in verschiedenen Stadien in London, Sheffield, Manchester, Glasgow - gut das liegt in Schottland - und Nottingham) ich mir vor den Fans weniger Sorgen gemacht habe, als teilweise hier in Deutschland.

Und leider werden solche Bilder immer häufiger und ich habe da wirklich Sorgen, dass wir uns mehr und mehr den beliebtesten Mannschaftssport in ein negatives Image rücken lassen, nur weil immer von den Chaoten behauptet wird, dass sie eben keine echten Fans sind und dass man dagegen eben leider kaum was machen kann.

So und jetzt bin ich mir sicher, dass wohl verbal auf mich eingeprügelt werden wird, aber ich bin gespannt, wie andere User aus dem Forum dies hier sehen.
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Kuddel Daddeldu
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Gladbach gegen Köln ist eins dieser Derbys mit Brisanz und vergleichbar mit Dortmund gegen Schalke.
bei diesen Spielen ist eigentlich immer mit kleineren Scharmützeln zu rechnen - für mich als Fußball-Fan,der einfach nur das Spiel sehen möchte,bereits ein Grund,derartige Spielansetzungen erst gar nicht zu besuchen,sondern bestenfalls am TV mitzuverfolgen.
das Pokalspiel Essen-MSV war ebenfalls ein Spiel dieser Kategorie und auch hier gab es Ausschreitungen.
bei solchen Risikospielen sollte mehr Poilzeipräsenz vor Ort sein und Kontrollen verschärft werden,um derartige Szenen erst gar nicht entstehen zu lassen.
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musikmichel
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[QUOTE=waschbaer;309505]

...Ich weiß, dass der folgende Vergleich gewagt ist, aber es heißt dann immer, dass dies keine echten richtigen Fußballfans sind. Aber seltsamerweise passieren solche Vorfälle eben immer nur bei Fußballspielen und eben nicht bei Basketball-, Eishockey- und Handballspielen, obwohl hier auch größere Fanclubs vorhanden sind....
[/QUOTE]

Auch auf die Gefahr hin, dass ich dich jetzt maßlos enttäusche: Dresche gibts keine!

Waschbären sind possierliche Tiere (solange sie nicht auf meinem Dachboden rumpoltern oder regelmäßig die Mülltonnen plündern, die kleinen Vandalen).
Außerdem bin ich immer mit dem Begriff des Racoon (Engl. für Waschbär) äußerst vorsichtig, da es in den Südstaaten (nein, nicht in Bayern!) Amerikas das ultrarassistische Synonym des "Let´s go and shoot a Racoon" für gezielte Hetze bis hin zum vorsätzlichen Mord an Afro-Amerikanern gibt bzw. grassiert.

Aber ich schweife zu weit ab; sorry dafür.

Um auf das Zitat aus deinem Antwortposting zurückzukommen: Ich pflichte dir in diesem Punkt zu 100% bei.
Denn genau diese Erfahrung machte ich so Mitte bis Ende der 90er Jahre regelmäßig. Wir betreuten die Filiale einer großen deutschen Kaufhauskette in Düsseldorf. Das hieß, zum Ladenschluss Samstags um 14 Uhr vor Ort sein. Dabei kamen wir, aus Gelsenkirchen kommend, immer am alten D´dorfer Eishockeystadion vorbei, wo alle paar Wochen ein Heimspiel war. Was mich JEDESMAL bei der Vorbeifahrt an einem Heimspieltag faszinierte, war, dass da vorm Stadion so ca. 4.000 Zuschauer (Fans vermutlich, da die Meisten von ihnen die Trikots ihrer jeweiligen Mannschaft trugen) dem Einlass entgegenfieberten. Ein paar Schilder und Plakate, gerassel und getröte, Fangesänge, und...
1 (in Worten: EIN!) Bully der Polizei. Ein Polizist quatschte aus dem Seitenfenster heraus mit i-welchen Fans, Nr. 2 saß und las die Bildzeitung und der Dritte lümmelte sich im Halbschlaf auf einer der Rückbänke herum. Und jetzt stelle man sich ein Fußballstadion kurz vor Einlass vor.....

Auf deine Verknüpfung von Sport und Religion lasse ich mich nicht ein, da ich beharrlich der Meinung bin, jedes für sich allein bietet schon mehr als reichlich Zündstoff.

Die "Abstrafung" der einzelnen Chaoten, ggf. auch der Vereine: JA!
Abwälzung (und dadurch auch Entlastung des Steuerzahlers) der Einsatzkosten der Polizei rigoros auf die Vereine. Dadurch werden diese nämlich automatisch viel sensibler auf Hooligans reagieren (des Menschen empfindlichstes Körperteil ist nun mal sein Portemonnaie!).
Aber bitte keine Geisterspiele! Die einzige Form der Strafe, die garantiert und ausschließlich die Falschen bestraft. Unsinnig!

@ K. Daddeldu: Vor langer, langer Zeit, als der VFL Bochum noch souverän erstklassig war, gab es auch immer, wenn Schalke zu Gast war, rings ums Ruhr Stadion Ausschreitungen. Von kleineren und größeren Prügeleien bis hin zu (immer unabhängig vom Spielergebnis) zahlreichen umgekippten PKW der Anwohner. Merkwürdigerweise war es aber, wenn die Jungs vom BVB zu Gast in BO waren, wesentlich ruhiger. Ein Unterschied wie Tag und Nacht.
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Tap09
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[QUOTE=waschbaer;309505]Warum bekommt man das hier in den Griff und bei einigen Vereinen (ein negatives Musterbeispiel ist für mich hierbei Dynamo Dresden, wo in der Vergangenheit schon antismitische Plakate entrollt wurden) eben nicht? Dresden ist so eine schöne Stadt, in die ich echt gerne fahre, aber so etwas ist leider eine echte Negativwerbung.

Und dann muss es für die verantwortlichen Chaoten und ggf. für die betroffenen Vereine eben harte Strafen geben, wie z.B. Entzug der Dauerkarte, Stadionverbot auf Dauer und für die Vereine eben auch die angedachten Geisterspiele. [/QUOTE]
Seltsam nur, daß die Dynamo-Fans immer nur bei Auswärtsspielen auffallen, während es daheim schon seit Jahren keine Vorfälle mehr gab, oder? Da verstehe ich dann ehrlich gesagt nicht, warum nur Dresden Strafen bekommt, während der Heimverein, der nicht ordentlich kontrolliert hat, komplett straffrei wegkommt.
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musikmichel
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[QUOTE=Tap09;309573]Seltsam nur, daß die Dynamo-Fans immer nur bei Auswärtsspielen auffallen, während es daheim schon seit Jahren keine Vorfälle mehr gab, oder? Da verstehe ich dann ehrlich gesagt nicht, warum nur Dresden Strafen bekommt, während der Heimverein, der nicht ordentlich kontrolliert hat, komplett straffrei wegkommt.[/QUOTE]

Irgendwie entzieht sich mir die Sinngebung deines Postings. Was willst du uns damit sagen?
Die Dresdener sind zwar gute Gastgeber aber schlechte Gäste?
Hätte der Gastgeber mir am Einlass doch bloß den Baseball-Schläger abgenommen, so hätte ich ihn damit auch nicht verdroschen; also selbst Schuld?
Zuletzt geändert von musikmichel am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
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musikmichel
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[QUOTE=waschbaer;309471] ...Ich finde es mittlerweile nur noch beschämend, wie sich "Fußball-Fans" innerhalb oder außerhalb der Stadien benehmen... [/QUOTE]

Ich zitiere diesen Satz erneut, weil ich auch gerade sehr beschämt bin. Habe da was auf YouTube gefunden, wo ich meinen Ohren und Augen nicht mehr getraut habe.

Ich bin mir gar nicht so sicher, ob es echt ist (also Sportschau), aber schauts euch selbst an und macht euch ein Bild.
Ja, restriktive Intelligenz und unkontrollierter Alkoholkonsum können verheerende Folgen haben.
Ich schäme mich, ein Kind des Ruhrgebiets zu sein!

[video=youtube;AbJJ_DBWQzA]https://www.youtube.com/watch?v=AbJJ_DBWQzA[/video]
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Kuddel Daddeldu
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diese Szenen hätten sich aber auch in jeder anderen Stadt abspielen können,die zu dieser Zeit einen Bundesligisten beherbergte.
immerhin waren die meisten dieser "Fans" aber nicht so feige,Ihre Gesichter hinter irgendwelchen Masken zu verbergen,sondern haben "mit offenem Visier" gekämpft.
besser benommen haben die sich aber auch nicht
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musikmichel
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Natürlich hätte das Überall anders sein können, stimmt schon.
Aber beschämend, wie sich das Ruhrgebiet hier präsentiert hat, ist und bleibt es.
Auch wenn es nur eine sehr Einseitige Berichterstattung war.
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Tap09
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[QUOTE=musikmichel;309582]Irgendwie entzieht sich mir die Sinngebung deines Postings. Was willst du uns damit sagen?
Die Dresdener sind zwar gute Gastgeber aber schlechte Gäste?
Hätte der Gastgeber mir am Einlass doch bloß den Baseball-Schläger abgenommen, so hätte ich ihn damit auch nicht verdroschen; also selbst Schuld?[/QUOTE]
Was ich euch damit sagen will? Daß in Dresden die Einlaßkontrollen im Gegensatz zu anderen Stadien funktionieren. Wie kann es denn sonst möglich sein, daß das Pokalspiel Dortmund gegen Dresden (2011) wegen Feuerwerkskörpern auf dem Rasen mehrfach unterbrochen wird? Oder nimm das Spiel Rostock - St.Pauli (auch 2011). Da wurde das Spiel ebenfalls unterbrochen, weil von beiden "Fan-Lagern" Feuerwerkskörper gezündet wurden. Hast du sowas schon mal von einem Spiel in Dresden gehört? Nein? Warum nicht? Weil dort die Einlaßkontrollen ihren Job ordentlich machen!

Ich kann dir auch noch ein Beispiel aus der Zeit, als ich noch selbst ab und zu in Fußballstadien war, nennen. Ende der 90er war ich mal im alten Parkstadion und hatte in meinem Rücksack versehentlich noch mein Opinel-Messer drin. In den Rucksack ist nicht mal reingeschaut worden. Ich hätte mit dem Messer also wahllos um mich stechen können. Ich hätte aber genausogut allen möglichen anderen gefährlichen Kram schleppen können.

Jetzt klar, was ich sagen will? Gewalt ist in keiner Form gut, nur nach Ausschreitungen, zu denen der Heimverein auch seinen Teil beigetragen hat (durch mangelnde Kontrollen), ausschließlich einen Verein zu bestrafen, ist meiner Meinung nach einfach falsch und ungerecht!
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SportGoofy
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WM im Winter - na dann ... vielleicht ist Katar ja auch sowas wie Bielefeld
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