„Wie sich eine Branche selbst vernichtet“ oder „Die Prostitution der Musiker“

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dancermike
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Bisher war ich immer einer derjenigen, die nicht verstanden haben, warum sich die Generationen vor uns manchmal schlecht mit den neuen Dingen unserer Zeit zu Recht kommen. Wenn ich mir allerdings die neuen Entwicklungen im Musikbereich anschaue, welchen ich ja einige Jahre begleitet habe, verstehe auch ich die Welt nicht mehr.
Zum einen sagt man die Popkomm ab, weil man darauf hinweisen möchte, dass die Politik etwas gegen illegale Downloads aus dem Internet unternehmen soll.
Kapituliert man da etwa vor dem, was man selber in den späten 80ern begonnen hat? Die Digitalisierung der Musik war ja nicht unbedingt auf Wunsch der damaligen Musikkonsumenten zurückzuführen. Viele haben sich lange gegen die CD gewehrt und sich für den Erhalt von der Schallplatten eingesetzt. Also hob man einfach den Preis der LP so lange an, bis fast der letzte auf CD umstieg.
CD würden auf Dauer billiger sein, der Sound besser, so wurde uns versprochen. Beides ist nie eingetreten. Ganz im Gegenteil: Die CD hat nur eine Lebenserwartung von ca. 20-25 Jahren und die Preise haben sich seit den 80ern verdoppelt. Die Lp ist fast unzerstörbar und klanglich in vielen Fällen besser.
Den Wert einer LP hat die CD nie erreicht, der Sammler hat beim Vinyl etwas in der Hand. Die Gestaltung eines Covers war doch früher wichtig, wer schaut sich beim kleineren CD-Format schon die Details des Artworks an. Durch die CD und die Digitalisierung hat die Musik ihren Wert verloren, da man einen Song heute kopieren und morgen löschen kann. Jetzt nur die Politik und die illegalen Downloader zu schimpfen ist zu einfach. Vielmehr sollten sich die Plattenbosse mal an die eigene Nase fassen und überlegen, wie man Musik wieder zu etwas Besonderem machen kann.

Eine weitere Neuerung ist das Selektieren von Konzertbesuchern. Wenn man bei einigen Bands heute in der ersten Reihe sitzen möchte, muss man feststellen, das es für diese Plätze nur noch so genannte VIP Tickets gibt (meist zum doppelten Preis oder mehr einer normalen Karte) gibt, die dann ein Meet and Greet oder einen kleinen Imbiss beinhalten.
Was machen denn die Die-Hard-Fans, die gerne schon morgens am Venue stehen, um in die erste Reihe zu kommen? Die wahren Fans, die alles kaufen, wo der Name des Stars nur draufsteht oder sein Bild verewigt ist? Werden diese Fans zukünftig ausgeschlossen, wenn ihr Geldbeutel keine VIP Tickets ermöglicht. Ist man Fan zweiter Klasse, wenn man nicht über bestimmte finanzielle Mittel verfügt? Auch hier wird der wahre Fan vergrault. Ich finde es schäbig, sowohl von den Veranstaltern solcher Touren als auch von den Künstlern, die sich für solche Sachen hingeben. Der Kontakt zum Fan sollte von Herzen kommen und nicht, weil einer dafür bezahlt hat. Prostitution der Künstler könnte man das nennen.

Letztendlich entscheiden wir Musikliebhaber, ob das unsere neue Welt sein soll, denn ohne Konsumenten gäbe es weder die Stars der Szene noch die Plattenindustrie. Vinyl wird immer mehr gefragt, das hat doch auch seine Gründe. Hier sprechen die Sammler ein klares Wort.

Mit Wehmut wünsche ich mir irgendwie die Zeiten zurück, wo ich abends vor dem Radio dem kürzlich verstorbenen Mal Sandock gelauscht habe, den Finger auf dem Aufnahmeknopf des Kassettenrecorders. Das waren noch Zeiten. Und als ich dann diese Kassette meinem besten Freund kopiert habe, hat das keine Sau interessiert.

Auch wenn ich das nie gewollt habe, sage ich zumindest beim Thema Musikmarkt : Früher war alles besser! Und genau das wollte ich früher von der älteren Generation nie hören!
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GuiltyofnoCrime
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Hi Dancermike,

wo Du recht hast....

Neu für mich war der Tod von Mel Sandock, den haben wir auch in den 80er im NDR geniessen dürfen mit Hit oder Niete, da glühte immer das Tapedeck.

Ich hatte mich auch immer gegen einen IPOD "gewehrt" - jetzt habe ich ihn und staune, wie einfach alles plötzlich zu kriegen ist, gegen entsprechenden Obolus. Das dabei die Qualität nicht immer stimmt, sei hier mal kein Thema.

Meine Vinyls erhalte ich mir auch weiterhin, allein schon fürs Ansehen, da reicht kein Minicover auf dem MpX-Player.

Und wenn ich allein an den Thrill denke, in jeder Großstadt erst einmal die Plattenläden auf der Jagd nach neuen Schätzen zu durchforsten, das ist heute keinem Youngster mehr vermittelbar. Nach 7 Minuten ist das Album aus dem Netz gesaugt und vollständig mit Daten geliefert, Bequemer is schon:cool:

Auch ich wollte eigentlich nie so ältlich stöhnen:(
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Babooshka
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Ja, da ist viel Wahres dran.

FRÜHER:

1) Ich hörte zufällig ein Lied im Radio - hey, klingt ja super, von wem kann denn das sein? Hoffnung, es bald wiederzuhören (denn natürlich hat der Moderator keinen Titel angesagt), rumfragen, ob es jemand kennt... Titel und Interpreten dann schließlich nach langem Forschen rausbekommen.
2) Ich hörte ein Lied immer wieder im Radio, und zwar auf AFN oder BFBS. He, tolles Lied, da notiere ich mir doch gleich mal Titel und Interpreten und werde mich auf den Weg machen, es zu finden.
Ab da erfolgt bei a) und b) die gleiche Vorgehensweise: Ein Gang in den Plattenladen meines Vertrauens (bei mir war das "Radio Wotzka" am Markt in Spandau, ein Radio- und Fernsehladen, der auch Platten führt), fragen, ob sie den Titel haben (und manchmal verständnislose Blicke ernten) und wenn nicht, fragen, ob er bestellt werden kann. Im negativen Fall weitersuchen. Manchmal konnte es Wochen dauern, bis ich den Titel endlich als Platte in den Händen hielt oder auf Cassette gebannt hatte, nachdem er dann doch mal in den Schlagern der Woche Einzug gefunden hatte und ohne Draufgequatsche aufgenommen werden konnte. Was für ein Glücksgefühl war das!

Anderes Szenario:
Ich wünsche mir dringend eine bestimmte LP, aber die ist so teuer, dass das Taschengeld knapp wird. Also fahre ich alle Plattenläden ab, von denen ich weiß, dass sie günstige LPs führen, und kaufe sie dann in dem Laden, bei dem ich sie am billigsten bekomme. Oder ich wünsche sie mir zu Weihnachten oder zum Geburtstag oder zu Ostern oder so... Auch das kann Tage und Wochen dauern, bis ich die LP meines Begehrens besitze und ein Glücksgefühl macht sich breit. Das gute Stück wird dann auch gebührlich rauf- und runtergedudelt.

Im Radio war man auf Musiksendungen zu festgelegten Uhrzeiten angewiesen. Die einen hörten Mal Sondock, die anderen freuten sich auf Hey Music und in Bayern war allabendlich Pop nach 8 angesagt. OK, und ich hörte AFN und BFBS, weil dort fast immer Musik lief, unterbrochen von den Nachrichten. Als ich in Frankreich erstmals mit "radios libres", also Privatsendern oder sogar Piratensendern in Kontakt kam, wünschte ich mir das unbedingt auch in Deutschland. Was dann ja auch kam, aber ich konnte ja damals noch nicht ahnen, wie sich die Musik entwickeln würde und dass ich bald gar keinen Bock mehr auf Chartmukke haben würde...

HEUTE:

Ich höre zufällig ein Lied im Radio. Hey, gefällt mir - was singen die da doch gleich? Textausschnitt wird notiert, dann wird gegoogelt und wenn das nicht den erwünschten Erfolg bringt, wird hier im Forum nachgefragt, schließlich gibt's hier kompetente Leute. Der Titel des Lieds ist spätestens innerhalb von Stunden bekannt. Nun gucke ich, wo ich ihn mir besorgen kann, bisweilen gehe ich dazu auch in einen der gängigen Elektromärkte, um mal in das dazugehörige Album reinzuhören. Gefällt es mir und ist ein Kauf gerade finanziell drin, wird das Album gekauft (auf einen möglichst günstigen Preis achte ich heute wie damals). Glücksgefühl macht sich breit - na klar, aber so brennend und intensiv wie damals mit 13 ist es nicht mehr. Und meistens wird das Album auch nicht mehr rauf- und runtergedudelt. Irgendwie höre ich heute anders Musik als damals.

Ja, es ist heutzutage weitaus einfacher geworden, an Musik ranzukommen und dabei ist sicher einiges an Leidenschaft verloren gegangen. Die Teenager von heute können sich oft gar keine CDs leisten, denn wie Dancermike ganz richtig bemerkte, kosten sie heute beinah so viel in Euro wie damals in D-Mark und mitunter sogar mehr - sehr taschengeldunfreundlich, vor allem, da gerade Sampler mit den aktuellen Hits mal eben 20 Euro kosten; ich fand 19,90 DM für eine K-Tel- oder Arcade-LP damals schon viel Geld. Bei uns gab es einen Plattenladen, der breitflächig mit "Jede LP 14,95 DM" warb. Sowas gibt's für CDs heutzutage nicht - braucht es aber auch nicht, denn die einkommensschwachen Teenager können sich das Lied, auf das sie gerade stehen, entweder für unter einen Euro im Internet besorgen - sofern sie nicht gar zu illegalen Besorgungsstationen greifen. Qualität? Unwichtig.

Ich gebe aber zu, dass ich dennoch froh um die Existenz von Musikdateien und auch kein allzu großer Qualitätsfanatiker bin, sofern es nicht gerade völlig grottig klingt, was ja auch vorkommen kann. So habe ich fast alle Lieder, die ich jemals gesucht und nach denen ich gefahndet habe, zusammensammeln können - etwas, was früher gar nicht möglich gewesen wäre. Und trotzdem, die Kids von heute werden jenes Glücksgefühl, wenn man einen bestimmten Titel oder eine Platte endlich hat, nicht erleben.

LPs contra CDs, ich muss sagen, ich mag beides. Ich kaufe auch heute noch LPs, wenn mir gerade welche unterkommen (Flohmarkt oder Plattenladen oder so), die ich gerne hätte und die günstig sind. So eine LP ist schon irgendwie was Besonderes und es hat was, sie aus der Hülle zu nehmen und auf den Plattenteller zu legen. CDs sind allerdings handlicher und nehmen beim Aufbewahren nicht so viel Platz weg. So eine LP war früher schon recht sperrig vom Plattenladen nach Hause oder zwecks Ausleihe von zu Hause in die Schule und wieder zurück zu transportieren und bei Gedrängel im Bus aufgrund vieler Schüler musste man schon sehr aufpassen auf das gute Stück. Und vor allem musste man aufpassen, sie nicht irgendwo in der Tüte liegen- oder hängen zu lassen! Was bei Raumwechsel in der Schule oder Umsteigen mit Bus oder U-Bahn schnell mal passierte und dann war das gute Stück garantiert weg. Eine CD lässt sich einfach in die Schultasche stecken und rumtragen.

Kurz und gut, "alles" fand ich früher nicht besser, wohl aber "vieles". Und leider hat sich vieles, was als gute Idee begann, negativ entwickelt - Stichwort Dudelfunk z. B.
Zuletzt geändert von Babooshka am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
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I married myself
I'm very happy together

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Sparks
boyigel
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Hi dancermike:

[QUOTE]Bisher war ich immer einer derjenigen, die nicht verstanden haben, warum sich die Generationen vor uns manchmal schlecht mit den neuen Dingen unserer Zeit zu Recht kommen.[/QUOTE]

So geht es mir auch. Was waren das noch für Zeiten, als man einen Walkman hatte; selbst aufgenommene Kasette rein, Kopfhörer auf und ab gings.
Wenn ich heute mich Sachen konfrontiert werde wie z.B. "ipod" (was immer das sein mag), komme ich mir vor wie meine Großmutter damals, als ich mit einem Walkman ankam. Und was Handys heutzutage alles können - ich brauche so einen Schnickschnack nicht hauptsache ich kann damit telefonieren und Sms verschicken wenn es sein muss und gut ists.

Zu den CD's: Nunja, als mein Plattenspieler kaputt ging und meine Eltern mir zu Weihnachten einen neuen schenken wollten, wurde ihnen ein CD-Player aufgeschwatzt. Die Begründung lautete, dass sich CD's auf Dauer "durchsetzen" würden. Zum Glück waren meine Eltern so clever/nett/naiv und kauften eine Anlage bestehend aus Einzelteilen und keinen kompakten Würfel...
LP's haben vielleicht einen besseren Klang, da bin ich noch nicht hintergestiegen, ob es tatsächlich so ist, aber viele alte Lieder wirken auf LP einfach nur viel besser.

Was Konzerte angeht, kann ich nicht mitreden, da ich nicht auf Konzerte gehe. Nur wenn es tatsächlich so ist, dass nicht diejenigen in die erste Reihe dürfen, die auch zuerst an der Kasse sind, finde ich das ziemlich daneben. Ich kann mich dazu nur Deinen Ausführungen anschließen. Der Fan bzw. die Fans bestimmen letztendlich über das Bestehen oder Nichtbestehen einer Band/eines Sängers. Diese leben von den Fans und sollten sich darüber bewußt sein. Nur Geld regiert eben die Welt - wohl denen die da mithalten können.

Ich weiß nicht, ob ich da richtig liege, aber ich glaube, dass sich die Musikindustrie durch die Digitalisierung nicht selber ins Fleisch geschnitten hat. Wie dancermike ja schon schrieb, in den 80er saß man gebannt vorm Radio und nahm per Kasette die Lieder auf, die einem gefielen und überspielte diese Kasette für einen Freund, was niemanden interessiert hat. Sicher war das Aufnehmen der Kasetten vom Radio nicht ohne Tücken, man bedenke nur reinquatschende Moderatoren, frühzeitiges Abbrechen des Liedes und/oder eine Verkehrsdurchsage mittendrin :kill: Heute hat man die Möglichkeit, sich Lieder im Internet anzuhören und runterzuladen und auf CD zu brennen - an sich doch irgendwie dasselbe nur ist es verboten...

Ich verstehe teilweise die Welt nicht mehr, aber ich glaube, dass muss ich auch nicht.
Zuletzt geändert von boyigel am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
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Niveau ist keine Bodylotion :wink:
PostMortem
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[quote=dancermike;265546]Durch die CD und die Digitalisierung hat die Musik ihren Wert verloren, da man einen Song heute kopieren und morgen löschen kann.[/quote]

Ich finde diese Sicht "Musik hat ihren Wert verloren" zu krass. Ich höre Bands wie Billy Talent, Kings of Leon, Mando Diao und unbekanntere Vertreter dieser Richtung rauf und runter. Deren Musik ist für mich nicht weniger wert als die angesagter Bands 1985 von der LP oder Maxi. Ich habe selbst keine Plattensammlung mehr, aber ich kenne genügend Leute deren Platten verstauben. Bei mir verstauben CDs, hunderte. Das ist dann vom "Löschen" von Dateien auch nicht so weit weg. Wir haben wohl gemeinsam, dass wir das Gefummel leid sind und die Ordnung und das Fassungsvermögen moderner Medien schätzen. Sicherlich fehlt uns wie den meisten Menschen auch das absolute Gehör und so reicht mir eine 192kbps-MP3-Datei einfach aus ohne das ich die Qualität als Strafe empfinde. Da ich zudem meistens im Auto Musik höre schätze ich die Möglichkeiten von MP3 sowieso sehr. Denn Plattenspieler fürs Auto gabs eh nie, MCs waren noch nie wirklich toll und das Gefrickel mit CD-Wechslern habe ich nie gemocht. MP3 im Auto ist das Beste was mir passieren konnte.

Natürlich macht schnelle und massenhafte Verfügbarkeit alle Dinge im Leben weniger "wert", so eben auch Musik. Aber dafür verändert sich der Umgang mit Musik teilweise auch zum Vorteil. Durch die elektronische Verbreitung von Musik mit all den sich dadurch bietenden Möglichkeiten gibt es auch positive Veränderungen. So kann ich heute sehr viel mehr Musik entdecken und hören die nicht oder kaum im Radio gespielt wird. Ich hätte früher von vielen Alben die ich heute gerne höre gar nichts erfahren. Als Napster-Nutzer schätze ich die zahlreichen Hinweise welche Bands und Interpreten vergleichbare Musik zum gerade gesuchten Album machen. Da tauchen Sachen auf von denen ich vorher noch nie gehört habe. Nichts ist dann einfacher als mal reinzuhören und neue Musikwelten zu entdecken. Für mich ist das eigentlich die einzige Möglichkeit einfach und ohne aufwändige Recherche an neue, weniger im Mainstream verhaftete Bands zu kommen. Seit dem Ende von Viva II ist das zwischendurch mal sehr schwer gewesen. Jetzt ist es wieder einfach, es ist vielfältig und ich habe noch nie so viel (für mich) gute Musik gehört wie heute. Dudelfunk mit Lady Gaga & Co. höre ich nur noch im Büro.

[quote]Auch hier wird der wahre Fan vergrault. Ich finde es schäbig, sowohl von den Veranstaltern solcher Touren als auch von den Künstlern, die sich für solche Sachen hingeben. Der Kontakt zum Fan sollte von Herzen kommen und nicht, weil einer dafür bezahlt hat. Prostitution der Künstler könnte man das nennen.[/quote]

Klar, aus Fansicht ist das eine Verschlechterung. Aber wo ist denn das Geld geblieben, dass durch die Kaufverweigerung bei Tonträgern und Downloads gespart sein worden müsste? Ist der geschätzte Künstler dann nicht auch mal eine teurere Karte wert? Künstler verdienen heute eben an den Touren und Konzerten, nicht mehr an den "Tonträgern". Da muss die Kohle herkommen. Viele sehen die CDs und Downloads heute doch schon nur noch als Promo für die Tour an. Da die Künstler auch das Bedürfnis nach Lebensunterhalt haben und eine Karriere schnell vorbei sein kann, kann ich verstehen wenn man dann bei der Generierung von Umsatz kreativ wird. In Fußballstadien wachsen ja auch nicht ganz grundlos fast nur noch die VIP-Logen, die gleiche Entwicklung. Irgendwo muss das Geld herkommen. Prostitution würde ich das nicht nennen, eher "die müssen eben auch sehen wo sie bleiben". Dass das für die echten Fans frustrierend sein muss, wenn da vorne die gelangweilten VIPs stehen dürfen ist für mich aber natürlich nachvollziehbar. Doch wie soll eine Musikszene aussehen, wo ein Musiker weder durch den Verkauf der Musik, noch auf Tour mal Kasse machen kann?
Zuletzt geändert von PostMortem am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
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