Song aus Mixtape des Jahres 1984 gesucht

[Heiko2609]

Wenn man in den 80ern öfter auf einer Ferienfreizeit dabei war, gab es immer irgendjemand der seinen kleinen Ghettoblaster mitführte und ein paar Kassetten mit dabei.
Oft waren es auch Kassetten die man heute als Mixtapes bezeichnen würde, nur das zumindest unter normalen deutschen Kids diesen Begriff niemand kannte und benutzte.
Jedenfalls habe ich von Mixtapes das erste mal in den 90ern gelesen.
Die Mixtapehymne der 90er schlechthin ist für mich Björks "Headphones".

Aber zum eigentlichen Thema.
Im Jahre 1984 fand auch der Breakdance in die Jugendmainstreamkultur und Funk war sicher schon längere Zeit ein Thema.
Aus diesem weiteren musikalischen Umfeld sollte sich mein gesuchter Titel finden der sich auf einem Mixtape eines mitreisenden Kollegen befand.
Nicht das mir dieser besonders gefallen hätte, ich fand ihn eher etwas komisch und dramatisch damals.

Es gibt wohl ein paar männlliche Sänger bzw. Rapper.
Eröffnet wird der Song, dadurch das eine männliche Stimme anzählt ...and 1,2,3, 4...
Dann setzt ein musikalisches Intro ein, das von kurzen dramatischen (elektronischen) Streichern dominiert wird.
Irgendwann fängt eine männliche tiefe Stimme etwas dazusummen, das sich etwa wie "Dum Dum Dali" anhörte.
Die Streichertöne werden in der Folge dann erst länger gespielt(und nicht mehr so hoch und zackig, sondern sanfter aber nicht minder dramatisch) und dann wechseln sie wieder in den kurzen zackigen Rhytmus.
Dann setzt das Intro aus, der Melodie tritt etwas akustisch zurück und eine männliche Stimme fängt an einen Text zu rappen.
Im Laufe seines Vortrages wird die Intonation schneller und er überschlägt sich fast stimmlich.
Es kann sein das er einen Begriff wie "Mash, Mash, Mash" ein paar mal hektisch wiederholt.
Meine Englischkenntnisse waren damals noch ganz am Anfang, deshalb keine Garantie dafür was ich verstanden habe.
Parallel fängt eine andere, tiefere Stimme etwas im afrikanischen Etnostil zu summen und singen.
Ab jetzt wird meine Erinnerung unpräziser. Aber ich glaube zum Ende des Titels sang dann eine männlliche Stimme so als würde sie schmerzgeplagt langgezogen rufen, so wie jemand irgendwo tief herabstürzt und dabei vor Angst schreit.
So hörte sich das für mich an.
Zum Ende setzen dann wieder wilde dramatische Streicher ein, die dann auch den Schlusspunkt setzen.

Vielleicht weiß jemand etwas mit meinen Beschreibungen anzufangen und findet denn Titel heraus.

[Elek.-maxe]

Vielleicht "Din daa daa (Trommeltanz)" von George Kranz? OK, Rap stimmt jetz nicht, aber sonst...

[Heiko2609]

Ja getroffen!

https://www.youtube.com/watch?v=c9HWz_yckHc

Textlich ist das Ding arg minimalistischer als ich es aus Erinnerung vermutet habe. Hehe.
Aber damals aus der Distanz gehört(der Kasten gehörte mir ja nicht), habe ich vielleicht wirklich gedacht das der was rappt.
Aber eigentlich ist das Scatten, was ich so als Begriff auch erst in den 90ern(ja schon wieder die 90er) durch Scatman John gehört hatte. Scheint aber auch aus der seriösen Jazz und Blues-Musik zu kommen, dieser lautmalerische Gesangsstil.

Eigentlich eine abgefahrene, furchtbare Musik. Ich habe mir da immer einen wilden Negerstamm dazu vorgestellt, der abrockt.

[musikmichel]

@ Elek.-maxe: Wow!!! Respekt! Din Daa Daa wäre mir zu der Beschreibung NIEMALS eingefallen.

@ Heiko2609: Wie kommst du dabei auf Scat-Gesang?? Eigentlich geht es um einen Dialog zwischen Herrn Kranz und seinem Schlagzeug. Besonders zu Beginn trommelt er doch 1 : 1 das, was er vorher "gesungen" hat.

[Heiko2609]

@musikmichel

Wahrscheinlich weil ich irgendwie alles lautmalerische Singen mit Scatten gleichsetzte.
Werden nicht laut einer Definition auch instrumentale Phrasen beim Scatten nachgeahmt?

[synmaster]

Apropos "abgefahren". Der Track *ist* ja auch in gewisser Hinsicht avantgardistisch. Wenn man Kranz' musikalische Vergangenheit kennt, dann begreift man das auch, wieso.

[musikmichel]

[QUOTE=Heiko2609;307841]@musikmichel

Wahrscheinlich weil ich irgendwie alles lautmalerische Singen mit Scatten gleichsetzte.
Werden nicht laut einer Definition auch instrumentale Phrasen beim Scatten nachgeahmt?[/QUOTE]

Hai Heiko,
hiermit gebe ich mich offiziell geschlagen!
Da habe ich jetzt mal unter George Kranz im Bauernlexikon geschnüstert und was lese ich da?

"Das auch unter dem Namen Trommeltanz bekannte Stück, in dem er mit Scatgesang sein eigenes Trommelspiel begleitet und imitiert..."

Also für mich ist Scatgesang das, was ich vom Scatman John kenne, oder aber aus Blues Brothers: [video=youtube;zZ5gCGJorKk]https://www.youtube.com/watch?v=zZ5gCGJorKk[/video]