Urheberrecht auf dem Board!!!

Depeche Mode, Duran Duran, Madonna, Pet Shop Boys. Mega-Stars, Eintagsfliegen ... Wer ist noch da, wer längst vergessen?

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Gast

@ Dazzle, ich weiss ehrlich gesagt nicht, warum dieser Thread nun schonwieder "ausgeartet" sein soll. Hier wurde über genau das Thema das Threads diskutiert, niemand wurde hier Arschloch genannt und jeder hat seine Meinung zu dem Thema. Und was das posten von MP3 Quellen angeht, bin ich - wie UnknownPleasure es hier zuletzt auch nochmal anspricht - genau anderer Meinung als Du. Jeder muss selbst wissen, was er tut. Genau diese Doppelmoral war Anlass für meinen ersten Beitrag in diesem Thread.

Und auf der anderen Seite, finde ich jegliche Bekundungen à la "Mir doch scheissegal ob die Pleite gehen, ich kopier trotzdem, ist eh alles Dreck" sehr egoistisch. Wenn es irgendwann mal einen Weg geben sollte, an die Arbeit jedes einzelnen von uns kostenlos zu kommen, würde die Empörung und Hilflosigkeit darüber wahrscheinlich Bände sprechen. Wir regen uns ja schon auf, wenn irgendein Chinese oder Tscheche für 1/3 arbeitet und unsere deutschen Arbeitsplätze killt. Ausserdem sind alle, aber auch alle Unmutsbekundungen gegen die Plattenindustrie immer noch kein Grund deren Produkte zu klauen. Und wenn dann da nun auch noch der Kopierschutz als Grund fürs Saugen herhalten muss, dann werden endgültig Ursache und Wirkung verkehrt. Das ist so, als wenn Leute ihre Autos nur noch klauen, weil sie wegen der Wegfahrsperre keine Autos mehr kaufen mögen.

QBert
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Miseria
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@Dazzle

Ich denke mal nicht das die Musikindustrie wegen der MP3-Sache zugrunde gehen wird, das die CD-Verkäufe rückläufig sind liegt einfach an so manch unverschämter Preispolitik von so manchen Majorlabel. Die letzte CD die ich gekauft habe (im Saturn!) hat 2 Euro gekostet!!!

Deine Argumente kann ich nachvollziehen, ich werde die Teuropreise für CDs sicherlich nicht unterstützen und wie UnknownPleasure hier schon schrieb, die Musikindustrie ist an der bisherigen Entwicklung selber schuld, wenn die Bigseller im Musikgeschäft mal ein paar Millionen weniger verdienen werden sie auch nicht zugrunde gehen, kleiner Seitenhieb an die "Stars" wie Britney & Co...

@QBert

Du siehst die Dinge schlimmer als sie sind, die Musikindustrie ist nicht am Boden wie du sie momentan siehst! Meine Meinung hab ich schon in den anderen Beiträgen von mir ausführlich dargelegt, diesbezüglich denke ich mal siehst du wenigstens nicht in mir den großen bösen "Buhmann" also was solls ;)

Deine Vergleiche mit der Wirtschaft und den Arbeitsplätzen ist wohl ein bißchen weit hergeholt und etwas wirklichkeitsfremd, und irgendwie drängt sich mir der Verdacht auf das du indirekt mit der Musikindustrie etwas zu tun hast, vielleicht auch beruflich ich weiß es nicht, korrigier mich da bitte falls ich mich irren sollte...

In einem Punkt stimme ich aber mit dir überein, Links zu MP3-Seiten bzw. Tauschbörsen, haben hier wirklich nichts verloren...
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Gast

@ Miseria

Wie gesagt, ich lese hier viele Gründe, die gegen den Kauf von CDs sprechen. Warum man das was man nicht kaufen will aber klauen darf, konnte bisher keiner schlüssig begründen. Für mich ist das deshalb sehr aussagekräftig, obwohl oder gerade weil keiner eine Aussage dazu gemacht hat bzw. machen konnte.

Wirklichkeitsfremd und weit hergeholt ist es sicher nicht, wenn ich behaupte: Wo der Konsum zurückgeht, gehen auch die Arbeitsplätze. Das ist nunmal die logische Folge. Der Einzelne ist es, der sich unterschätzt. Es gibt nämlich Millionen Einzelne in Deutschland die glauben, sie hätten gar nicht genug Einfluss aufs Ganze. Unbewusst und wahrscheinlich auch ungewollt haben sie es aber doch, wenn sie "zufällig" das gleiche tun (z. B. kein Rindfleisch mehr essen oder auch keine CDs mehr kaufen).

Im übrigen arbeite ich natürlich grundsätzlich für jeden dem meine Meinung gerade zu Gute kommt und kassiere eine Menge Geld dafür. Deshalb habe ich auch so viel Zeit für solche "ausartenden" Threads *LOL*

Mich kotzt es vielleicht auch einfach nur an, dass so viele Leute einfach nicht sagen können "Jawoll, ich klaue gerne und wenn Karl Arsch deswegen irgendwann zumachen muss, mir doch egal, aber ich weiss, dass das die Folge sein kann!". Nein, es muss immer die böse Plattenindustrie herhalten. Früher wars die böse Spieleindustrie, die den armen, armen Zockern ja viel zu viel Kohle abknöpfen wollte. Die Warnung, dass die jeweiligen Computersysteme an den Kopierern zugrunde gehen würden, wurde stets belächelt. Was letztendlich dann eben doch passiert ist, ist Geschichte. Auch Geschichte ist, dass man sich noch rechtfertigen musste, wenn man legal gekauft hat. Und so ist es heute wieder. Kauf Dir mal ne' DVD, hab mal wie ich n' Premiere Abo und gib das im Bekannten- oder Kollegenkreis zu. Da sitzen sie alle grinsend um Dich rum und Du musst Dir fast verspottet vorkommen, weil sie ja alle so schlau sind und nur noch eDonkey-gesaugte Filme und Piratenkarten-decodiertes "Free"-PayTV gucken. Vonwegen "Das gibts doch alles umsonst!". Doch das ist eine Illusion, natürlich ist es nicht umsonst, denn jemand bezahlt den Preis und das ist am Ende nunmal der Arbeitsplatz des kleinen Mannes. Das die schlauen Raubkopierer das verursachen wollen sie nicht wahrhaben, wie immer und überhaupt, ist doch sowieso alles scheissegal, ein Kavaliersdelikt. Aber wehe, in der eigenen Firma droht eine Entlassungswelle, weil die Umsätze und Gewinne zurückgehen, dann sind aber die bösen fetten Manager Schuld. Nein, wenn der Konsument den Sack zumacht, ist eben Schluss mit guten Geschäften. Und wenn Schluss ist mit dem gutlaufenden Geschäft, dann muss genau der kleine Mann gehen, der sich selbst den Ast absägt auf dem er sitzt. So einfach ist das, auch wenn es die meisten Leute einfach nicht kapieren wollen, denn Schuld sind natürlich immer die anderen...

Und ja, ich sauge selbst bei Kazaa & Co., aber ich hole mir dort wie früher aus dem Radio mal EINEN Titel. Doch viele Leute, die ständig dieses Beispiel bemühen (früher hat mans aus dem Radio geholt, heute eben aus dem Netz, wo ist da der Unterschied?), ziehen sich an einem Abend mehrere komplette Alben per DSL aus dem Netz. Das müssen die mir mal erklären, wie sie DAS früher mit nem' Radio hinbekommen haben wollen. Die Alternativen sind kaufen oder nicht kaufen und nicht kaufen oder klauen. Und wenn ich mir den einen besagten Titel klaue, den ich gerade im Radio gehört habe, dann weil ich ihn haben will, jetzt und sofort und ich weiss genau was es bedeutet. Ich schiebe die Schuld nicht auf die Industrie und ich weiss genau, dass es illegal ist. Und weil ich weiss das es illegal ist, bin ich auch derjenige der es zu verantworten hat. Wäre schön, wenn das irgendwann noch alle begreifen.

QBert
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Miseria
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@QBert

Das ich neben dem Satz den du mir jetzt vorhältst ein ;) gesetzt habe, hast du aber schon bemerkt, oder? Ich greif dich ja nicht persönlich, und hab das auch nicht als Angriff auf deine Person gewertet ;)

Ich verstehe ja einerseits deine Argumente nur denke ich mal wirst du die Hardcore-Downloader sicherlich nicht von ihren Standpunkten abbringen, und ja ich lade auch von Kazaa und Konsorten, aber nicht ganze Alben sondern nur Titel die ich regulär leider nicht mehr bekommen kann, eben die Lieder aus den 80ern sprich eigentlich nur in der Sparte Italo-Disco. Wenn ich mal in der Gegend meines Second-Hand-Ladens bin durchsuche ich auch wie ein Wilder die Plattenkisten, auf der Suche nach dem einen oder anderen Kleinod, manchmal lade ich auch einen Titel runter, je nachdem wie erfolgreich meine Suche im Netz oder in den Läden war, je nachdem...

Dein Beispiel bezüglich des Mediums DVD kann ich nachvollziehen, ich kenn auch so einen lustigen Typen der mir immer wieder klarmachen will "Hey, was du kaufst DVDs? Die sind mir viel zu teuer, ich lad die lieber aus dem Netz, das kostet mir nur einen Rohling!" Was will man da noch groß dazusagen? Sicherlich hab ich mir mal einen Film aus dem Netz gezogen aber

1. ist es mir zu zeitaufwendig, obwohl ich eine Flatrate habe...
2. ist die Qualität zu 70% schlecht -- Klötzchenbildung
3. ist mir eine Original-DVD 1000x lieber als ein Rohling im Regal

Die Lieder die ich mir ziehe sind füllen keine HD von 20 GB oder mehr, ich kenne da persönlich einige Fälle, und da ich sowieso 97% der Musik nicht wirklich brauche, ist meine Auswahl schon etwas kleiner...

Aber seien wir mal ehrlich, wir können darüber diskutieren, die Probleme erkennen, mögliche spätere Folgen für die Wirtschaft eruieren aber im Grunde genommen können wir die Tatsachen nicht wirklich ändern...
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Dazzle
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@QBert,
ich finde schon, dass dieser Thread hier ausgeartet ist,
egal, wie lachhaft Du diesen Ausdruck findest.
Es ging hier im ersten Posting von hoodle darum,
keine kopierten Cds anzubieten bzw. Links zu urhebergeschützen (kompletten) mp3-Songs zu posten.
Diese Diskussion hat aber schon wieder weitverzweigte Ausmaße angenommen und deshalb habe ich auch meinen Senf dazugegeben.
Du glühst ja quasi beim Versuch, Arbeitsplätze zu retten.
Warum gehst Du nicht in die Politik? *lol*
Du stellst mir ein wenig zu viele Vergleiche an, die mehr oder weniger hinken.
Wenn ich ein Auto klaue, indem ich es 1:1 kopiere und der Besitzer merkt nix davon, weil sein Wagen ja vor seiner Tür steht, was bitte ist dann das Problem?
Wenn er vielleicht gerade bei der Auto-Firma arbeitet, dessen Produkt er selbst fährt, merkt er es daran, dass ein Auto weniger verkauft wird.
Aber eigentlich ist das auch Schwachsinn, denn ich hätte mir das Auto nicht gekauft, weil es einfach zu teuer wäre...
Anders wäre es, wenn ich potentiellen Käufern dieses Autos eine Kopie für weitaus weniger Geld anbieten würde als den aktuellen Marktpreis.
Das wäre dann zutiefst verwerflich und würde die Wirschaft über kurz oder lang in den Ruin treiben.
Da ich aber alles, was ich sauge, nur für den Eigenbedarf mache bzw. mal eins ne unentgeltliche Kopie für Freunde brenne, sehe daran für mich nichts, aber auch gar nichts Verwerfliches, was ich mir vorhalten müsste.
Ohne Internet wäre ich auch immer noch gezwungen, mir mal die eine oder andere (aktuelle) CD zu kaufen, obwohl mir nur 2-3 Songs eines Albums zusagen würden.
So, wie ich es halt jahrelang praktiziert habe. (Die schöne Kohle! :()
Gott sei Dank ist das vorbei!!! - Dank Napster fff. :)

BTW: Ich spreche hier ausdrücklich nicht von CD's mit 80er Mucke, die kaufe ich auch nach wie vor.
Neue Musik, siehe %-Zahl weiter oben...

Der Arbeitsplatz des kleinen Mannes ist m.E. nicht durch die ganzen Sauger gefährdet, sondern, wie UP richtig darstellte, durch die Ignoranz bzw. den Support grosser Labels nur für Superstars.
Ich weiss sowieso nicht, wie Du UP's Meinung meiner so gegensätzlich stellst.
Das hab ich wohl anders verstanden...

[quote]UnknownPleasure postete
Stur und stocksteif werden die althergebrachten Positionen seitens der Labels vertreten, ungeachtet des wachsenden Widerstandes seitens der Konsumenten. Als wenn es derzeit keine Rezession in Deutschland gäbe, wird an der Hochpreispolitik festgehalten, obwohl es auch der letzte Boss eines Labels langsam kapieren müßte, daß man diesen Markt nicht unbegrenzt ausquetschen kann.[/quote]
Diesen Ausführungen ist eigentlich nix mehr hinzuzufügen. Höchstens eins: Wie wahr!!!


Aber nichtsdestotrotz, kämpfe weiter für Deine Meinung, ich akzeptiere das,
drum lass' mir auch meine.
Ich hab keinen Bock auf nen Streit mit Dir, ich sag's Dir halt, wie ich darüber denke.
Du sorgst Dich über die anhänglichen Arbeitsplätze, ich über den Abschluss meines Downloads! :D
So hat halt jeder seine Passion...
Bin ich deshalb egoistisch??? NEIN!!!

Aber zurzeit bin ich 'eh nicht so auf dem Musik-Saug-Trip (kommt auch wieder, keine Frage) - eDonkey rulez!

...
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UnknownPleasure
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Um eins klarzustellen:

Ich weiß, daß das "Saugen" nicht nur im juristischen Sinne einen Diebstahl bzw. Betrug darstellt, und ich bin mir dieser Tatsache auch durchaus bewußt. Als Grund - nicht als Rechtfertigung! - kann ich dazu nur sagen, daß ich mir derzeit eh nicht mehr als die gelegentliche CD leisten kann, von DVD's ganz zu schweigen, ob ich nun einen Onlinezugang habe oder nicht. Daß dies auch noch meine Art des Protests gegen die Politik der Labels darstellt, ist für mich das Tüpfelchen auf dem i.

Dieser Betrug fällt mir allerdings nicht ganz so schwer, wenn man über gewisse Praktiken des Musikbiz durchaus informiert ist. Mich kotzt im Gegenzug die Scheinheiligkeit der Musikindustrie an, die ihre fetten Pfründe unter Zuhilfenahme der Politik und der Justiz verteidigt.
Warum zum Beispiel unternimmt die Justiz nichts gegen die offentsichtliche Kartellbildung der Labels? Ist es nicht auffällig, daß CD's durch die Bank weg das gleiche kosten, obwohl nicht überall das gleiche drin ist, qualitativ und quantitativ?
Und selbst wenn dieses Verhältnis überall ausgewogen wäre...fast überall kostet ein Liter Milch um die 50 Cent. Würde die Milchindustrie nun beschließen, den Liter für 3€ abzugeben, würden die Leute a) wesentlich weniger Milch kaufen, da es Alternativen gibt und b) wesentlich mehr Milch auf illegalem Wege, sprich Diebstahl, besorgen, wenn sie auf das Zeug nicht verzichten wollen oder können. Der Unterschied liegt allerdings darin, daß es Alternativen gibt, vom Wasser bis zum Fruchtsaft, was somit auch zu einem gewissen Teil den Markt regelt.
Bei der Musik gibt es keine derartigen Alternativen, und der Markt ist in den Händen weniger Anbieter, die sowohl das Angebot als auch die Preise frei kontrollieren. Wenn die Labels jetzt beschließen, den Preis für eine CD auf 30€ hochzusetzen, wird ein großes Wehklagen einsetzen, die Absatzzahlen werden kurzfristig einbrechen und sich dann auf einem niedrigeren Niveau einpendeln...aber ansonsten bleibt alles wie gehabt. Ein Wettbewerb zwischen den Labels findet bestenfalls im Angebot der Künstler statt, und da einige Mediengiganten zusätzlich noch die für diesen Markt wichtigen Medien Radio und TV kontrollieren, wird der Markt weiter zugunsten der "Big Player" verzerrt.
Music is for you and me and not for the f**king industry...

Auch das Argument, daß "Saugen" Arbeitsplätze gefährdet, ist nur zu einem kleinen Teil nachvollziehbar. Zum einen wurde ein Großteil der Jobs schon entsprechend wegrationalisiert, bevor Filesharing populär wurde, zum anderen finden "traditionell" größere Entlassungswellen innerhalb der Labels erst dann statt, wenn ein 'Superstar' eine satte Bauchlandung hingelegt hat.
Beispiel "Tante EMI"...anstelle sich die annähernd 150 Mio.$ von Mariah Carey zurückzuholen (was einen größeren juristischen Aufwand bedeutet hätte), wurden kurzerhand 1000 (!) Mitarbeiter auf die Straße gesetzt. Entlassen hätte man sie vielleicht sowieso...aber jetzt war wenigstens ein "guter" Grund vorhanden (was wiederum einigen Streß mit den entsprechenden Gerichten vorgebeugt hatte). All for the sake of the holy $.

An die Musikindustrie...mit uns Konsumenten kann man reden. Wir sind da...wir hören euch auch gerne zu, wenn ihr bereit seid, uns zuzuhören. Und wenn alles gut geht, trifft man sich auf halbem Weg.
Macht weiter wie bisher...okay. Aber dann dürft ihr euch auch nicht wundern, wenn wir uns Alternativen schaffen, die ihr nicht anbieten wollt.
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Overpower
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Das scheint ja echt Euer Lieblingsthema hier zu sein, was ? :D ;)
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Madhouse
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Also, ich möchte auch mal meinen Senf zu diesem Thema abgeben.
In gewisser Hinsicht hat die Musikindustrie selber Schuld, dass so viel MP3´s im Internet verbreitet bzw. gezogen werden.

Wenn ich heute in einen CD - Laden gehe und nach Musik aus den 80 érn Suche, dann bekomme ich zu 98% gesagt, dass es die CD die ich Suche, schon lange nicht mehr gibt.
Selbst im Internet bei unzähligen Anbietern von Online CD - Shops bekommt man fast nichts mehr.

Da liegt es doch auf der Hand, dass man den bequemsten und dazu auch sparsamsten Weg geht, und sich die Sachen einfach aus dem Netz zieht.
Dort bekommt man doch wirklich (fast) alles, wonach man sucht!

Gruß
Madhouse
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Gast

@ Madhouse

Du hast vollkommen Recht, ich habe hier auch nie behauptet Hüter von Moral und Anstand zu sein, ich sauge mir selbst irgendwelchen 80s Krempel, da auf den Compilations sowieso immer die selben 20-60 Titel verewigt werden - nur die Reihenfolge variiert und bei ebay gibts auch nicht alles oder es kostet mir zu viel. Aber:

Ich fahre auch 125 auf der Autobahn wenn 100 erlaubt ist. D.h. ich bin außerorts meistens notorischer "kalkuliert-zuschnell-Fahrer", wenn ich keine Baustelle oder Gefahrenstelle passiere (streng nach der Stufe im Bußgeldkatalog bis zu der ich zu zahlen bereit bin ;-). Aber ich hätte was gegen Leute die mir erzählen:

"Junge, Du darfst aber nicht verraten wie man zu schnell fährt, das wollen wir hier nicht!", obwohl die Leute bei 100er Vorgabe selbst vielleicht immer 150 km/h brettern (was kein Vorwurf an Hoodle sein soll, nur damit es keine Mißverständnisse gibt) oder "Wenn man zu schnell fährt, dann sind doch die Leute Schuld, die die Schilder aufstellen, würden die n' Schild mit 125 aufstellen würde man bei 125 Sachen auch nicht mehr zu schnell fahren!". Letztendlich muss eben jeder wissen was er tut und ehrlich damit sein. Ich hoffe ich konnte mit diesem Beispiel abschließend nochmal deutlich machen worums zumindest mir hauptsächlich ging, als ich in dieses Posting "reinbolzte".
In einer Demokratie muss es möglich sein (lassen wir Mord und Totschlag usw. mal aussen vor), auch verbotene Dinge zu tun, sonst könnte man sich die fein abgestuften, kalkulierbaren Strafen dafür sparen und es machen wie in irgendwelchen Entwicklungsländern wo es nur: Steinigung, Kopf/Zunge oder Hände ab gibt. Man muss eben nur wissen, auf welcher Stufe man sich mit dem was man tut eigentlich bewegt. Und 80er Titel saugen, würde ich mal mit Diebstahl von Sperrmüll gleichsetzen, während Saugen kompletter neuer CDs m. E. mit dem Klau der entsprechenden CD aus dem Kaufhaus gleichgesetzt werden könnte und auf der Ebene von Ladendieben wollte ich persönlich nicht sein (noch nie irgendwas im Laden oder so geklaut, mein Wort drauf)...

Nix für ungut an jeden und keinen, ich glaube ich hab alles gesagt ;-)

QBert
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Torsten
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Immer wieder ein hochinteressantes und dadurch kontrovers diskutiertes Thema, deshalb noch etwas Senf von mir...

Vorab zunächst zu meiner eigenen Situation bzw. Einstellung: Da ich erstens derzeit keinen Internet-Anschluss habe und zweitens ein eingefleischter CD-Snob bin, ist MP3 für mich kein Thema. Dieses Datenformat bietet zwar mittlerweile eine hohe Qualität (mit Hilfe des richtigen Programms und dem Willen bzw. der Fähigkeit, sich intensiver mit den teilweise Dutzenden von Einstellungen zu beschäftigen, können sogar schon 128 kbit-Tracks verdammt nah an der CD klingen), aber wenn man da seine Prinzipien hat, kann MP3 niemals als vollwertiger Ersatz gelten...

Die Sache mit der CD-Kopiererei betrifft mich schon wesentlich mehr, vor allem, wenn es um alte und im Handel nicht mehr erhältliche Titel geht. In diesem Zusammenhang möchte ich hier auch mal in aller Deutlichkeit sagen, dass die von manchen Zeitgenossen geäußerte Einstellung „Ob rar oder nicht rar, ändert nix“ für mich völlig daneben und eigentlich auch unerträglich ist – zumindest so lange, wie sich das Kopieren auf unkommerzielle Zwecke bezieht.

Dazu gehört dann allerdings z. B. auch, dass man ohne jegliche Gewissensbisse rare Tracks oder CDs für andere Leute aus diesem Forum kopiert, die händeringend danach suchen. Ich sehe keinerlei Veranlassung, jemanden, der zum Preis der anfallenden Kosten einem anderen solche Perlen zugängig macht, in die unmoralische oder gar kriminelle Ecke zu stellen!

Dass in diesen Fällen durch diese Praxis niemand aus der Musikindustrie (was für ein absurdes Wort!) geschädigt wird, liegt auf der Hand. Die Einzigen, die eventuell Grund zum Jammern hätten, sind die Typen, die bestimmte CDs bei ebay & Konsorten immer wieder zu horrenden Preisen anbieten. Und auch, wenn ich das Prinzip von Angebot und Nachfrage für absolut legitim und notwendig halte, bin ich der Meinung: Gewisse Händler, die bestimmte Silberlinge immer wieder zu unglaublichen Preisen verkloppen wollen, können in dieser Hinsicht gar nicht genug geschädigt werden!

Von daher mache ich keinen Hehl daraus, dass ich die mittlerweile oft praktizierte Methode, bei solchen Auktionen nicht mitzubieten, den Händler aber um eine preiswerte Kopie zu bitten, für die beste und bequemste Variante halte, an solche Scheiben heranzukommen. Zumindest für Leute, die auf das Original verzichten können, ist das der beste Weg, solch lang gesuchte Raritäten zu ergattern. Geschädigt wird dabei auch niemand, denn bei solchen Auktionen gibt’s ja immer genügend Freaks, die bereit sind, 200,- Euranten oder mehr für eine 40-Minuten-CD zu berappen... ;)

Der Witz an dem Thema „Kopieren rarer und im Handel nicht mehr erhältlicher CDs“ ist doch: Es ist vom Prinzip her nix anderes, als wenn ich mir eine billige Imitation der „Mona Lisa“ über mein Bett hänge. Die gibt’s nur einmal im Original und kann vom Künstler selber nicht mehr vervielfältigt werden; aber damit sie sich trotzdem jeder ansehen kann, wird sie eben in Tausenden Varianten auf Plakate, Briefmarken, Taschenbücher, Kalender oder sonstwas gedruckt. Kein vernünftiger Mensch würde auf die Idee kommen, jemanden für den Erwerb eines solchen Imitats zu verurteilen – denn es wird ja niemand dadurch geschädigt...

Insofern: Wenn mich jemand – völlig egal, ob Freund oder Fremder – fragt, ob ich ihm eine von ihm lang gesuchte Scheibe kopieren kann, dann bekommt er sie in aller Regel auch. Denn wie sagte ein holländischer Tauschpartner von mir mal so schön: “Echte Musikfans müssen zusammenhalten!“...

Was das Kopieren gängiger CDs angeht, so kann ich zumindest insofern reinen Gewissens sein, als dass ich mit einem HiFi-CD-Recorder aufnehme, für den ich schon beim Kauf GEMA-Gebühren bezahlt habe. Und die entsprechenden Rohlinge sind ja bekanntermaßen ebenfalls deutlich teurer als die PC-Pendants, weil auch damit Geld an die GEMA fließt.

Da mir aktuelle Musik aber nur noch sehr selten gefällt, wird diese auch kaum noch von mir kopiert...

Sicher hat QBert Recht, wenn er sagt, dass ihm die Scheinheiligkeit mancher Viel-Kopierer nicht gefällt. Andererseits ist aber ein Punkt der Scheinheiligkeit seitens der Musikindustrie hier bisher kaum oder gar nicht angesprochen worden: Das Argument, dass ohne MP3 oder CD-Kopier-Möglichkeiten die Verkaufszahlen wieder deutlich in die Höhe schnellen würden, steht in meinen Augen auf sehr schwachen Beinen.

Denn wenn ich mich z. B. in meinem Freundes- und Bekanntenkreis mal so umsehe, wer dort alles MP3s aus dem Netz saugt, weiß ich genau: Wenn diese Leute diese Möglichkeit nicht hätten, würden sie sich die entsprechenden CDs dennoch nicht kaufen. Es ist gerade beim Thema MP3 doch wie mit allem, was man im Leben umsonst bekommt: Man nimmt es eben einfach mit, weil’s nix kostet. Und wenn man’s nicht umsonst haben könnte – who cares? Die meisten Menschen konsumieren Musik wie Fast Food, die Anzahl der echten Musikliebhaber ist auch heute noch deutlich in der Minderheit. Und die sind in aller Regel auch noch qualitätsbewusst und kaufen die Originale...

Ein hervorragendes Beispiel dafür ist ein Kumpel von mir: Bis vor einigen Jahren hat er sich noch fleißig CDs gekauft. Wie bei mir gab es bei ihm irgendwann einen geschmacklichen Schnitt, sodass er sich hauptsächlich auf ältere Titel konzentriert. Tja, und die paar neuen Tracks, die ihm eventuell gefallen? Nun, bei ihm steht durch die Flatrate quasi rund um die Uhr die Verbindung zu Musiktauschbörsen, durch die er sich sämtliche Titel runterzieht, die in diversen aktuellen Charts gelistet sind. Zwischendurch lauscht er in die Downloads rein und löscht sofort alles, was ihm nicht gefällt – und das sind mindestens 95 %! Den Rest, der ihm zusagt, hört er dann gelegentlich „so nebenbei“ – niemals käme er auf die Idee, davon irgendwas noch als CD zu kaufen!

Von daher würden die Verkaufszahlen sicher etwas ansteigen, wenn man MP3 oder CD-Recording wieder „zurückerfinden“ könnte – aber längst nicht in dem Maße, wie es die Verantwortlichen aus der Musikbranche es uns weismachen wollen...

Zum Schluss möchte in noch auf die Thematik mit den gefährdeten Arbeitsplätzen eingehen. Mir geht es mittlerweile dermaßen auf den Zeiger, dass dieses Totschlagargument jedes Mal dann angeführt wird, wenn es darum geht, bestimmte politische oder gesellschaftliche Entwicklungen zu verhindern. Es gibt nun einmal Missstände, die man langfristig nur dann abschaffen kann, wenn man dafür kurzfristig auch den Verlust von Arbeitsplätzen in Kauf nimmt. Anders ausgedrückt: Will man gewisse Werte und gute Ideen durchsetzen, haben Arbeitsplätze und die damit verbundenen Schicksale nun mal zurückzustehen!

Ich kann mir diese rigide und vielleicht rücksichtlos klingende These auch zumindest dahingehend erlauben, da ich derzeit selber auf der Suche nach einem neuen Job bin. Und dennoch weiß ich: Es gibt gesellschaftliche Ziele, für die man selber auch mal Nachteile in Kauf nehmen muss! Das soll jetzt gar nicht märtyrerhaft rüberkommen – aber wenn mehr Bürger in unserem Land so denken würden, würde unser Staat auch wesentlich schneller wieder auf die Beine kommen!

Oder wie es ein berühmter Politiker, dessen Name mir gerade nicht einfällt, mal sagte: „Überlege nicht, was der Staat für dich tun kann, sondern überlege, was du für den Staat tun kannst!“

Im Zusammenhang mit der Musikindustrie heißt das: Ich plädiere dafür, dass sich die Zukunft der Musik-Verbreitung radikal ändert. Wenn man schon so einschneidende Techniken wie das Internet geschaffen hat und Tonträgerformate wie CD oder DVD eigentlich schon rückständige Speichermedien darstellen, sollte es doch irgendwann auch mal möglich sein, Musik schnell und in erstklassiger Qualität über’s Netz direkt von den Künstlern zu beziehen. Wenn dadurch die ganzen Institutionen, die heutzutage noch an dieser Musik mitverdienen (Musikverlage, Vertriebe, Speditionen, Einzelhandel), abgeschafft werden, wird Musik irgendwann auch für Otto Normalverbraucher wieder so bezahlbar sein, dass sich das Thema Raubkopien fast von selbst erledigt...

Sicher, damit würden dann natürlich auch eine Menge von Arbeitsplätzen verloren gehen (ich hab mal irgendwo gelesen, dass in Deutschland ca. 85.000 bis 100.000 Menschen in der Musikindustrie arbeiten). Auch wenn’s zynisch klingt: Diese 100.000 Jobs sind doch im Vergleich zur derzeitigen Arbeitslosenzahl nur Peanuts! Und wo steht eigentlich geschrieben, dass bestimmte Berufsfelder, Branchen oder einzelne Arbeitsstellen einen unumstößlichen Anspruch auf ihre Existenz haben?

Ich weiß, dass diese Vorschläge sehr hart klingen – aber so verfahrene Situationen, wie sie derzeit die Musikbranche heimsucht, verlangen auch nach unpopulären und radikalen Maßnahmen! Kopierschutzsysteme werden auch in Zukunft immer wieder geknackt und umgangen werden können, Musiktauschbörsen werden wahrscheinlich immer wieder aus dem Boden schießen. Und nicht zu vergessen: Solange die Qualität eines großen Teils der Musik so schlecht bleibt, wie sie seit ca. 10 Jahren ist und jeder Idiot mittels ausgereifter PC-Technik irgendwelche Tracks „produzieren“ und diese Scheiße auf den Markt bringen kann, werden viele Menschen auch nicht bereit sein, für Musik größere Beträge auszugeben...

Das ist übrigens auch noch eine ganz interessante Frage: Nämlich ob sich die Leute hinsichtlich der musikalischen Qualität noch lange werden verarschen lassen oder ob es irgendwann wieder eine Besinnung auf alte Werte geben wird, die den authentischen und wirklich talentierten Künstler wieder in den Mittelpunkt rückt. Denn leider scheinen viele Menschen heute vergessen zu haben, dass Kunst von „Können“ kommt und nicht von „Wollen“...
Zuletzt geändert von Torsten am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
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