Wie kamt ihr in den magic eightees zu Wissenswertem und Infos?

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--> Angebote, Neuheiten und Bestseller von Büchern über die 80er
PostMortem
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[QUOTE=Lexi;304515]Heute gibt es ja auch die Informationsquellen von damals nicht mehr. Fachzeitschriften sind niveaulos geworden, der Ratgeber Technik ist eingestellt worden, die ZDF-Drehscheibe mit neuem vom Ski-Markt zu Beginn der Wintersport-Saison gibt es nicht mehr, etc.
Deswegen ist die Idee, heute mal eine Zeit lang ohne Internet zu leben, um zu gucken wie es damals war, eine schwachsinnige.[/QUOTE]

Es gibt schon eine Menge Schund im Blätterwald, auch viel banales auf Hochglanz. Das Fachzeitschriften generell niveaulos geworden sind, finde ich aber eigentlich nicht. Ich habe z. B. noch ein Abo von Bild der Wissenschaft und lese auch diverse PC- und Fotomagazine. Im Vergleich zu früher finde ich das Niveau der Tests und die ausgefeilten Test-/Recherchemethoden ziemlich beeindruckend. Was heute schon privat oder eben in einer Redaktion an Equipment zur Verfügung steht, gab es früher vielleicht in Jülich oder am Fraunhofer Institut.

Wie man früher ohne Internet auskam und trotzdem informiert war, frage ich mich allerdings auch manchmal. Sicherlich hatte man aber auch einfach noch nicht diesen Anspruch immer alles sofort wissen zu müssen. Heute ist man eben ständig global auf dem Laufenden. Wenn man ein paar Monate auf die nächste Serie / Serienstaffel aus den USA warten muss, wird man schon ungeduldig. Früher vergingen fünf oder mehr Jahre bis eine Serie über den großen Teich schwappte, selbst bei Mega-Erfolgen wie der Bill Cosby Show. Der Wissensbedarf war früher also vielleicht einfach auch nicht so hoch, die Dinge änderten sich langsamer, Trends aus anderen Ländern brauchten Jahre nach Deutschland und man brauchte gar nicht so viel zu wissen wie heute...

Ich habe in den 1980er Jahren den Großteil meines Taschengeldes darauf verwendet Zeitschriften zu kaufen. Ob nun Computerzeitschriften wie Happy Computer, 64er, Amiga Magazin / Special, Power Play, ASM oder Technik- / Wissenschaftsmagazine wie P.M. und Hobby (schade, dass es die nicht mehr gibt) oder manchmal Cinema. Auch Autozeitschriften wie Auto Motor Sport und Auto Bild habe ich schon regelmäßig gelesen. Eine Büchereikarte hatte ich natürlich auch und ich bekam zum Geburtstag und zu Weihnachten oft Bücher über Raumfahrt und Astronomie geschenkt (dafür interessierte ich mich.... wollte ja Astronaut werden ;-) )

Dadurch war ich immer recht gut auf dem Laufenden. Heute kaufe ich immer noch einige Zeitschriften, aber ich lese sie immer flüchtiger. So viele Informationen kennt man schon aus dem Netz oder bekommt die Infos dort kürzer und knapper vermittelt, muss nicht mehr seitenweise irgendwelche Artikel wälzen. Oft sind die Infos im Netz auch aktueller oder man kann mehrere Quellen vergleichen und bekommt ein ganz anderes Bild, als ein subjektiver Artikel eines einzigen Redakteurs vermitteln kann. Manches ist heute auch einfach überflüssig. Mein TV Movie Abo z. B.... Wie oft schmeise ich mittlerweile das Heft weg, ohne einmal reingeschaut zu haben? tvtv.de tuts eben auch und man kann darin suchen...
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Lexi
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Es kommt natürlich auf den Einzelfall an, Color Foto geht so, aber da gab es früher auch mehr zu testen, also Filme, Dunkelkammer - das ist ja alles uninteressant geworden. AMS ist sehr schlecht geworden. Aber die Aufgaben von Fachzeitschriften sind nun auch eingeschränkt. Forum findet im Internet statt, Neuheiten auch. Bleiben noch Tests übrig.

Über hobby habe ich irgendwo im Netz mal die Vermutung gelesen, sie sei mit Erscheinen der PM eingegangen. Irgendwie kann ich das zwar nicht glauben, aber zeitlich kommt es hin. Anfang der 80er wurde hobby immer schlechter und dann gab es sie nicht mehr. Vorher hat aber noch der Verlag gewechselt von Ehapa Stuttgart nach Special Interest Hamburg. Ist PM nicht ein Magazin für Esoterik oder kommt mir das nur so vor?
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Lexi
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Was mir noch einfällt: Es gab doch noch die Möglichkeit, mit einem Weltempfänger Informationen aus fernen Ländern zu beschaffen, in dem man BBC, Radio Japan oder dergleichen hörte. Hat jemand von euch so etwas gemacht?
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Lutz
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[QUOTE=PostMortem;304517]Heute ist man eben ständig global auf dem Laufenden. Wenn man ein paar Monate auf die nächste Serie / Serienstaffel aus den USA warten muss, wird man schon ungeduldig.[/QUOTE]

Viel schlimmer - in den 70s und frühen 80s - die IMO interessanteste und spektakulärste Ära im Motorsport überhaupt - war es in .de unmöglich akzeptable TV-Berichterstattung punkto F1 Rennen zu bekommen - mit einer Ausnahme - man konnte in Grenznähe ORF empfangen (=alle (!) Rennen live). Ansonsten waren 5 (!) Minuten üblich - wenn man Pech hatte kam nur ne schiefe Ergebnistafel...

Hätten heute noch die arroganten Säcke der Öfis ein TV-Monopol, wäre ein F1-HD-Livestream nur ein Mausklick entfernt. Paradiesische Zustände. Dummerweise ist jetzt die Formelchen 1 nur noch ein Schatten ihrer selbst (fürchterliches Reglement, potthässliche Wagen) und interessiert mich nicht mehr die Bohne.

[QUOTE=PostMortem;304517]Manches ist heute auch einfach überflüssig. Mein TV Movie Abo z. B.... Wie oft schmeise ich mittlerweile das Heft weg, ohne einmal reingeschaut zu haben? tvtv.de tuts eben auch und man kann darin suchen...[/QUOTE]

Ich hab das Gefühl in der TV Movie finden die fast alle Filme gut - ich empfehle die TV Spielfilm - die haben IMO ne richtig kompetente Filmredaktion...
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Babooshka
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[QUOTE=Lexi;304520]Was mir noch einfällt: Es gab doch noch die Möglichkeit, mit einem Weltempfänger Informationen aus fernen Ländern zu beschaffen, in dem man BBC, Radio Japan oder dergleichen hörte. Hat jemand von euch so etwas gemacht?[/QUOTE]

Nö, ich hörte AFN, BFBS und nach meiner ersten Frankreichreise auch hin und wieder RFI. Auf letzterem wurde aber immer viel gequatscht und wenig Musik gespielt. Allerdings haben die mal eine Spezialsendung über Berlin gemacht und 3x dürft ihr raten, welche damals 18-jährige Berlinerin dafür interviewt wurde :)

Auf AFN und BFBS erfuhr ich natürlich in erster Linie musikalisch eine Menge, aber ich lernte nebenbei auch, britisches und amerikanisches Englisch zu verstehen.
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BTW: Hatte ich schon den Namen John Peel genannt?
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[QUOTE=Babooshka;304523]Nö, ich hörte AFN, BFBS und nach meiner ersten Frankreichreise auch hin und wieder RFI. Auf letzterem wurde aber immer viel gequatscht und wenig Musik gespielt. Allerdings haben die mal eine Spezialsendung über Berlin gemacht und 3x dürft ihr raten, welche damals 18-jährige Berlinerin dafür interviewt wurde :)[/QUOTE]

Nein, Du besitzt bereits ausgedehnte Radio- und TV-Erfahrung? Und ihr konntet Französisch auf UKW hören. Das war nämlich auch noch so ein Informationsmangel der 80er: Hier in NRW gab es zwar BFBS für Englisch, aber Französisch nur auf Mittelwelle - und wer wollte sich das schon antun.
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Sagen wir mal, ich hatte schon mehrere 10 Minutes of Fame :)

RFI bekamen wir Berliner wie alle anderen Alliertensender rein; soweit ich mich erinnere, gab es sogar eine extra Sendestation in der französischen Kaserne. BBC bekamen wir auch rein, den hörte ich aber so gut wie nie, weil mir das zu viel Gequatsche war. Ich wollte immer nur Musik und Unterhaltung. AFN gab es zwei, den einen auf UKW ganz weit links auf der Skala, "The Great 88", der sendete direkt aus Berlin (der junge Airforce Sergeant Rik DeLisle fing dort damals an), und den anderen auf MW, der aus den USA sendete, ihn bekam man am besten auf einem ollen Röhren- oder Kofferradio rein. Ich bin mittlerweile an ein paar alte Aufzeichnungen gekommen mitsamt Nachrichten. Donnerwetter, da war damals was los mit Präsident Reagan und dem atomaren Wettrüsten und so.
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[QUOTE=Babooshka;304542]Ich bin mittlerweile an ein paar alte Aufzeichnungen gekommen mitsamt Nachrichten. Donnerwetter, da war damals was los mit Präsident Reagan und dem atomaren Wettrüsten und so.[/QUOTE]

Ist es nicht komisch, dass man heute fast gar nichts mehr über die Gefahr eines Atomkriegs hört, obwohl wir momentan wohl auch nicht weiter davon entfernt sind als in den 1980er Jahren? Klar, damals wäre Deutschland wohl ein unmittelbarer Schauplatz dieses Kriegs gewesen. Trotzdem ist es schon ein Ding, dass sich die gesamte westliche Welt heute kaum um die Gefahr zu kümmern scheint, obwohl wir alle natürlich auch betroffen wären (die zeitweise nach dem Atomunfall von Fukushima aufgekommene Hysterie um möglicherweise leicht verstrahlte Schiffslieferungen, Autos und Unterhaltungselektronik aus Japan wäre dagegen ein Fliegenschiss im Universum...).

[quote]
SPON: Die Gefahr eines nuklearen Militärschlags ist heute größer als im Kalten Krieg, sagen Forscher. Sie haben untersucht, wie sich ein Atomkrieg zwischen Indien und Pakistan auswirken würde. Die Folgen wären weltweit zu spüren, zwei Milliarden Menschen müssten hungern.[/quote]
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Babooshka
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Na der Grund ist doch klar: Bei Indien und Pakistan handelt es sich lediglich um zwei Länder, die weit, weit weg sind. Damals jedoch stand eine riesige Sowjetunion den riesigen USA samt all ihrer Verbündeten gegenüber. Im einen Fall geht es um zwei zwar große, aber global gesehen nicht ganz so große Länder - im anderen ging es um zwei Welten. Im Übrigen habe ich viel mehr Angst, dass der Kim die Hand am Auslöser hat.
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