Lego vs. Playmobil & Siku vs. Matchbox...

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musicola
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[quote=J.B.;61473]

(...)

Natürlich habe ich auch viel mit Playmobil gespielt! Hier war ich vor allem von den Thematiken Polizei, Baustelle und Feuerwehr begeistert. ich habe riesige Szenarios mit allen möglichen Gegenständen aus meinem damaligen Zimmer in Kombination mit meinen Playmobil Fahrzeugen und Figuren gebaut.

Dann folge das Fort und das Piratenschiff und damit begann die Rekrutierung sämtlicher Playmobilmännchen :D . Ich fand vor allem die schussfähigen Kanonen klasse. Während man die Piraten-Kanon mit kleinen Plastikkugeln laden konnte, so waren das bei den Fort-Kanonen kleine gelbe Granaten. Und auch hier mußte wieder die gesamte Zimmereinrichtung als Szenario herhalten. Ich habe mir aus lustigen Taschenbüchern und Kassetten Schiessscharten gebastelt!

Besonders toll fand ich auch das Bemalset von Playmobil. Hier konnte man mit Hilfe von speziellen Stiften weiße Figuren komplett selbst bemalen.

Ich habe mit beiden Sachen gleich genre gespielt! Man konnte mit Lego besser bauen, aber mit Playmobil konnte man viel mehr Szenarien aufbauen und durchspielen.

(...)

Wenn ich das hier so erzähle überkommt mich irgendwie die Lust wieder auf den Dachboden zu gehen und die Kisten, in denen meine Schätze von damals liegen wieder auszupacken *träum* :)

Notalgische Grüße

J.B.[/quote]

Wenn Du mal wieder zu Besuch kommst, kannst Du ja gerne mal in diesem Buch hier:

[IMG]http://blog.livedoor.jp/hotplan/df669927.jpg[/IMG]

schmökern, und Erinnerungen auffrischen! :)





Auch überaus interessant:

[IMG]http://www.heel-verlag.de/cosmoshop/pix ... 343701.jpg[/IMG]


Inhalt: Das ist die Geschichte zweier Männer, einer Energiekrise und eines 7,5 Zentimeter großen Männchens, das von einer fränkischen Kleinstadt aus die Welt eroberte: PLAYMOBIL. Innerhalb von nur drei Jahrzehnten bevölkerten die beliebten Spielfiguren die Kinderzimmer, und das farbenfrohe „PLAYMOBILien“ rangiert mit ca. 1,7 Milliarden Einwohnern direkt hinter Asien. Pünktlich zum 30-jährigen Geburtstag erscheint bei HEEL das offizielle Buch, das über die Anfänge der von Alleininhaner Horst Brandstätter geführten Firma geobra Brandstätter GmbH & Co. KG berichtet, die Entstehungsgeschichte von PLAYMOBIL und ihrem Erfinder Hans Beck porträtiert, einen Blick hinter die Kulissen der Entwicklung und Produktion wirft, die erfolgreiche Produktpalette vorstellt und Kurioses aus dem Sammlermarkt zu berichten weiß. Freuen Sie sich auf eine reich bebilderte, spannende und unterhaltsame Erfolgsgeschichte „Made in Germany“.


Ich schrieb hier ja schon vor einiger Zeit, dass ich mir damals nix aus Playmobil machte...

Wenn ich mir aber nun das ganze geniale Zeug anschaue, frage ich mich immer mehr, warum... :nixweiss:
Zuletzt geändert von musicola am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
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J.B.
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[quote=musicola;217889]Wenn Du mal wieder zu Besuch kommst, kannst Du ja gerne mal in diesem Buch hier:

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schmökern, und Erinnerungen auffrischen! :)


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Jahhaaaaa :juhu: :juhu: :juhu: !!!!

In das Buch werde ich gerne den einen oder anderen längeren Blick reinwerfen! :)

Gruß

J.B.
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Die Frage nach Lego oder Playmobil stellte sich zu meiner „Hauptspielzeit“ eigentlich gar nicht so sehr, denn es war irgendwie so das zu der Zeit eben Lego am weitesten verbreitet war und Playmobil erst langsam in Erscheinung trat. Von irgendwelchen Mottokästen war bei mir auch nichts zu sehen und es wurden die verschiedensten Modelle aus vorhandenen Basiskisten gebaut. Es war schon toll das es neben den Mischungen auch noch Kisten mit speziellen Bausteinen gab und so kann ich mich erinnern das es einmal zu Ostern eine ganze Kiste nur mit Dachsteinen gab und danach sehr viele Häuser gebaut werden konnten. So konnten dann auch spezielle Bausätze ganz gut nachgebaut und je nach Bedarf eben wieder umgestaltet werden. Die einzige Mottoserie die bei uns im Haus zu finden war befand sich bei meiner Schwester, denn dort gab es die „Lego-Familie“ mit vielen Teilen (Bad mit Badewanne, Küche mit Küchenzeile, Wohnzimmer mit Einrichtung wie Piano und Couch mit Couchtisch) Ich glaube das da auch sehr viele Einrichtungsgegenstände dabei waren die aus einfachen Steinen mit Dekoaufklebern bestanden.


Neben diesen ganzen Legoteilen gab es allerdings auch anderes Spielzeug, nur war dieses eben nicht nur aus Plastik gemacht. So hatte ich einen (von meinem Vater selbstgebauten) Bauernhof bei dem man das Dach hochklappen konnte und man dadurch eben in das Haus sehen konnte. So wie eben eine Art Puppenstube mit Tieren. Als passionierter Modelleisenbahner hatte mein Vater dabei die Landschaft mit diversen Materialien aus der Eisenbahnlandschaftsgestaltung modelliert und ausgearbeitet. Die Tiere waren meiner Erinnerung nach von der Firma Schleich oder deren Vorgänger. Jedenfalls sahen die Viecher sehr naturgetreu aus und man hatte den Eindruck das es geschrumpfte Miniausgaben der natürlichen Vorbilder waren.


Der Haupteil der Plastikfraktion in meinem Spielzeugreich bestand aber nicht aus Legosteinen, denn es tummelten sich noch Horden von Soldaten-, Cowboy-, Indiander- und Ritterfiguren in diversen Kisten. Es war schon seltsam anzusehen wenn sich das deutsche Afrika-Korps eine Schlacht gegen eine Armee aus Rittern und Indianern lieferte. Besonders wenn das alles noch in einer Kulisse aus Legosteinen, Kieselhaufen und Sandwällen stattfand. Teilweise kamen dabei auch noch Reste der Knallteppiche von Silvester zum Einsatz.Es war irgendwie ein Ritual das damit die „Freiluftsaison“ eröffnet wurde, indem eben die gehorteten Reste der Miniknaller so unter den Sandwällen vergraben wurden (nur die Lunte war noch zu sehen) und das es nach dem zünden der Lunten aussah wie in einer gewaltigen Schlacht.


Bei den Spielzeugautos war es gar nicht so wichtig um welche Marke es sich dabei handelte. Da gab es Autos von Matchbox, Siku, Corgi, Majorette, Mattel Hot Wheels und diverse „NoName“ Autos. Wobei es doch so war das die Modelle von Siku in der Minderheit waren, denn die waren doch teurer als Matchbox. Allerdings waren die Sikus gerade bei Landmaschinen, Lastern und Sonderfahrzeugen sehr beliebt und mit einem Feuerwehrdrehleiterlastwagen von Siku stand man schon sehr weit oben in der „Sandkastenhierachie“. Bei den Corgi-Modellen waren ja auch einige Sachen einfach nur toll. So kann ich mich noch daran erinnern das es so eine Daktari Packung gab und das damit etliche Daktari-Szenen in der heimischen Sandkiste nachgespielt wurden. Aber es wurde ja nicht nur mit diesen Autos gespielt und so gab es auch noch etliche „Gummiautos“ in der Kiste. Diese Autos waren etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel, relativ grob detailliert und bestanden aus formgepresstem Hartgummi. Neben diesen relativ modernen Autos kann ich mich noch daran erinnern das einige Holzautos in der Kiste zu finden waren. Ich weiß zwar nicht mehr ob es industriell gefertigte Autos waren oder ob die von Handwerker kamen. Jedenfalls waren die damals (Anfang 70er Jahre) schon recht alt, aber da mit diesen Autos nur drinnen gespielt wurde sahen die noch recht gut aus und man konnte das Vorbild doch recht gut erkennen. So für die „normalen“ Autos im Matchbox-Format gab es dann irgendwann auch ein Parkhaus mit Waschanlage und für die HotWheels diese seltsame Rennbahn aus relativ weichen Plastikschienen mit Looping und Sprungschanze. Allerdings war das Prunkstück eine elektrische Autorennbahn, neudeutsch „Slotcar-Bahn“ mit Steilkurven, Looping, Kreuzungsstück und Sprunghügel. Im Gegensatz zu den meisten Rennbahnen war es aber keine Carrera Bahn sondern das Gegenstück der Firma Märklin.
Zuletzt geändert von Sammy-Jooo am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
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Thomas Ray Dolby
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Da habe ich doch glatt vor geraumer Zeit zum Thema Lego vs. Playmobil noch einen Thread angelegt – egal …

Wie stand ich also dazu?

Bei mir war ganz klar Lego der Favorit. Und darin wurde investiert. Einstiegsdroge war ein von irgendjemandem weitergereichter Beutel an Steinen, darunter auch solche von vor 1962, die also nicht nur noch nicht aus ABS waren (und daher inzwischen teilweise schon verformt), sondern auch die Röhren noch nicht hatten, die die Reibung erhöhten. Irgendwann sind die mal alle aussortiert worden.

Von Lego hatte ich einiges, und bis Ende der 80er wuchs eine ziemliche Stadt heran mit allem, was man so braucht, auch wenn es aus verschiedenen Modellgenerationen stammte – einiges hatte noch dreistellige Artikelnummern und Fahrzeuge, in denen die Minifigs noch nicht sitzen konnten. Ich meine mich erinnern zu können, daß ich sogar das eine oder andere Set mit den ganz frühen, starren, gesichtslosen Minifigs hatte.

Als Mitte der 80er der Stadtausbau mehr Straßenplatten nötig machte, hatte ich ein Problem: Meine Stadt hatte noch die erste Straßenplattengeneration mit 9 Noppen breiten Rändern. Auf einmal hatten die Straßen aber Radstreifen und 7 Noppen breite Ränder... Das Problem löste ich, indem ich die Stadt zweiteilte durch eine mittendurch verlaufende Bahnstrecke. Eine Seite bekam die alten Straßen, eine die neuen.

Ich hatte nämlich auch noch eine 12V-Eisenbahn, die letztlich anwuchs auf vier Weichen, vier Signale und ein Entkupplungsgleis. Das heißt, bevor ich die bekam, war ich mir nicht sicher, ob ich lieber eine Lego-Eisenbahn (passend zu meiner noch kleinen Stadt) oder eine von Märklin (platzsparender und weniger unrealistisch) haben wollte, aber meine Eltern, die nicht unerheblich hinter meiner Legomania standen, drängten mich zu Lego.

Etwas schwierig wurde es mit Fahrzeugeigenbauten, wenn man gewisse Schlüsselkomponenten (vor allem Türen) nicht lose hatte, weil man alle Modelle gerade zusammengebaut hatte. Für Dampfloks (bis hin zu zweimotorigen Mallets unter Verwendung von solo kaum mehr brauchbaren Restmotoren, die elektrisch verbunden waren und dadurch auch noch auf den räudigsten ungepflegten Stromschienen noch fuhren, wenn man eine Weile nicht gefahren war; übrigens konnte der Lego-Trafo noch drei Motoren gleichzeitig einigermaßen handhaben) brauchte ich aber keine Türen. Übrigens hatte ich auch die alte gelbe Feuerwehrwache, die aber selten aufgebaut war – die großen roten Türen hatte ich nur in diesem Set, und die brauchte ich immer mal wieder für gedeckte Güterwagen (inspiriert durchs legendäre Ideenbuch 7777). Einige meiner Eigenkonstruktionen gingen technisch noch über das Ideenbuch hinaus, teilweise hatten sie sogar sich radial einstellende Lenkachsen oder Neigetechnik.

Ein bißchen problematisch war bei der 12V-Bahn auch der Verschleiß. Intensiv genutzte Motoren hielten nur ein paar Jahre gut durch. Eine Lok mit nagelneuem Motor konnte problemlos einen Vier-Wagen-TEE ziehen. Ein paar Jahre später gingen mit nennenswertem Tempo nur noch zwei Wagen und vier gar nicht mehr. So mußte dann immer mal wieder ein neuer Motor gekauft werden – vor allem, nachdem ich keine neuen Loks mehr bezog.

Und dann waren da die Leuchtsteine. In den Fahrzeugen hielten die sich gut. Was sie aber gar nicht mochten (auch wenn Lego das propagierte), dann war das der stationäre Einsatz, wo sie sofort auf 12V geschaltet wurden und dann auch mal eine ganze Weile auf der Spannung leuchteten. Das mochten sie nicht, dann brannten sie irgendwann durch. Und die Dinger waren nicht billig. Noch schlimmer war’s, als das lokale Kaufhaus keine Ersatzteilschubladen mehr hatte; da mußten wir Ersatzleuchtsteine immer bei Paul Prima ordern. Nach ein paar Bestellungen riet er uns dann dazu, immer zwei Leuchtsteine in Reihe zu schalten und sie nur mit 6V zu betreiben. Siehe da, schon brannten sie nicht mehr durch, hell genug waren sie immer noch, und das Licht war sogar etwas realistischer.

Weltraum hatte ich auch, das war allerdings deutlich weniger. Bevor jemand fragt: Von den kultigen grau-blauen Schiffen mit dreistelligen Nummern hatte ich keines.

Das Mittelalterthema interessierte mich überhaupt nicht, zumal ich ja eh schon drei Themen am Laufen hatte. Wo hätte ich das noch unterbringen sollen? Nein, da ließ ich eher die Stadt weiter wachsen. Auch mit den späteren Themen wie Piraten oder Wilder Westen fing ich nie an, auch wenn das vielleicht reizvoll gewesen wäre.

Dafür hatte ich aber einige Technic-Sets und die beiden Model-Team-Lkw der ersten Stunde – letztere habe ich immer noch. Das heißt, inzwischen findet Lego bei mir, wenn überhaupt, dann nur noch digital statt, LDraw sei Dank (das hat übrigens eine viel größere Teiledatenbank als Lego Digital Designer).


Kommen wir zu Modellautos. Da hatte ich keine Präferenzen, da kam einiges zusammen, insgesamt mehrere hundert Fahrzeuge aller einschlägigen Anbieter. Der Spielwarenhandel führte vorwiegend sowohl Siku als auch Matchbox. Okay, Matchbox hatte teilweise die cooleren Fahrzeuge vom ’57er Chevy mit Flipfront bis hin zum Mini mit Sternmotor, also noch verstrahltere Designs als Hot Wheels, mit denen sie ja längst direkt konkurrierten (daher ja die Superfast-Reihe: Die lief als erste Konkurrenzserie mindestens so leicht wie die Hot-Wheels-Fahrzeuge). Aber damals™ konnte ich damit herzlich wenig anfangen und präferierte die harmloseren Modelle nach britischen (oder im Falle des Holden Ute australischen) Vorbildern.

Dafür hatte Matchbox, wie hier schon erwähnt, ein Maßstabsproblem. Das heißt, es gab gar keinen Maßstab in dem Sinne. Es mußte ja alles in eine klassische Streichholzschachtel passen. Folge: Eine dreiachsige Pannier-Tenderlok, ein Daimler Fleetline, ein Lincoln Continental und ein Ford Cortina Mk Ⅳ (baugleich Ford Taunus TC) waren ungefähr gleich groß.

Das Problem hatte man nur dann nicht, wenn man eine der größeren Serien sammelte, etwa die Models of Yesteryear (da gab es wirklich leckere Modelle, ich denke da besonders an den ’38er Hispano-Suiza) oder die King-Size-Nachfolger Super Kings, die in den 80ern auf den Maßstab 1:32 festgelegt wurden und häufig sogar Vorderachslenkung hatten. Übrigens hatte ich ein paar Matchbox-Fahrzeuge in zwei Maßstäben, etwa den Matra-Simca Rancho oder den legendären Lotus Esprit Turbo aus The Spy Who Loved Me. Der hatte in beiden Größen verschlossene Radkästen und das Periskop ausgeklappt, aber in 1:32 konnten die Ruder ausgefahren werden (die waren in der kleinen Version starr), und die Raketenwerfer waren auch funktional.

Siku hatte das Maßstabsproblem von vornherein nicht. Anfangs verzichtete man nämlich auf die Herstellung von Nutzfahrzeugen völlig. Anfang der 80er gab es eine Art Modernisierung, bei der man nicht nur neue Räder mit Mittelsteg einführte, die ähnlich gute Laufeigenschaften wie die britisch-amerikanische Konkurrenz bieten sollten, und die LS-Kennzeichen endgültig durch MK (Märkisch Kongo) ersetzte sondern für alles den Größenmaßstab 1:55 einführte – und das war sogar bei Pkw ziemlich groß, machte aber bewegliche Teile leichter.

In der Zeit kamen auch Sikus erste Laster raus. Und weil die im selben Maßstab waren wie die Pkw, war der Spielwert natürlich sehr viel höher. Erstmalig in der Geschichte des Die-cast-Modellbaus gab es beispielsweise Autotransporter, die mit den Pkw desselben Herstellers beladen werden konnten, und zwar mit mindestens sieben davon. Einige Modelle gerieten regelrecht riesig, nicht nur der Space-Shuttle-Transport, den ich nicht hatte (wieso fährt überhaupt ein Space Shuttle in Deutschland herum), sondern auch der fünfachsige Teleskopkran. Ein bißchen absurd waren allerdings Sikus erste Sattelzüge, wo dreiachsige Mack- oder Mercedes-Zugmaschinen ohne Rundumleuchten mit ebenfalls dreiachsigen und doppelbereiften Aufliegern kombiniert wurden.

Eine Spezialität von Siku waren die technischen Daten am Fahrzeugboden. Die waren wohl interessant, aber sonderlich spektakulär war es nicht, die technischen Daten eines VW Golf Ⅰ Cabrio mit kleinster Maschine zu lesen.

Es gab aber noch mehr Marken. In Supermärkten fand man häufig Majorette aus Frankreich. Deren Modelle hatten auch ihren Charme, auch wenn es wieder einen etwas sehr wechselhaften Maßstab gab, der besonders bei Bussen auffiel (z. B. dem Saviem SC10 mit der typischen offenen Plattform hinten, dessen Aufbau zur oberen Hälfte aus Kunststoff bestand).

Vier Dinge machten Majorette charmant. Das erste waren die teils sehr farbenfrohen Bedruckungen, obwohl es auch unbedruckte Fahrzeuge gab. Dann war es bei Majorette nichts Ungewöhnliches, auch mal drei bewegliche Teile am Fahrzeug zu haben, z. B. zwei Seitentüren und dann auch noch die Motorhaube, wo andere Hersteller sich mehr einschränkten. Scheinwerfer, die bei anderen Herstellern Teil der Karosserie oder der Bodengruppe waren, waren bei Majorette nicht selten aus transparentem Kunststoff; mit einer Taschenlampe am Fahrzeugboden konnte man sie aufleuchten lassen. Und sie kamen gelegentlich mit vergleichsweise viel Zubehör, z. B. einem Anhänger, auf dem dann auch noch ein klassischer Rennwagen oder ein Speedboat stand.

Corgi aus England führten nur wenige Händler. Wie Matchbox bot auch Corgi mehrere Maßstäbe an; die für uns gewohnten kleinen Modelle, die mit den klassischen Matchbox-Modellen konkurrierten, liefen unter „Juniors“, waren aber kaum weniger aufwendig gearbeitet als ihre großen Geschwister. So war Corgi der einzige Hersteller, der bei einigen Pkw die Rücklichter farblich absetzte. Und das war wirklich auflackiert und nicht wie manchmal die Aufdrucke anderer Hersteller glorifizierte Rubbelbilder. Überhaupt hatte Corgi mit die beste und dauerhafteste Lackqualität.

Was bei Corgi im Vergleich auch auffiel, war, wie leicht die Modelle waren. Das lag daran, daß die Briten sehr leicht an Aluminium kamen. Nicht nur viele „echte“ britische Fahrzeuge vom Jaguar E-Type bis zum Land Rover haben Alukarosserien, sondern auch die Corgi-Modelle sind aus Aluminiumdruckguß.

Hot Wheels sei auch noch erwähnt, von denen hatte ich allerdings nicht sehr viel. Übrigens, während die Corgi Juniors mir relativ leicht in Erinnerung sind, waren die Modelle von Hot Wheels eher schwer. Natürlich, denn je schwerer sie waren, desto schneller wurden sie, wenn man sie bergab rollen ließ. Diesen physikalischen Vorteil konnte auch Matchbox Mitte der 80er mit seinen stylischen Superfast Lasers mit irisierenden Radverkleidungen nicht ausgleichen.


Solche „Markenzwistigkeiten“ gab es ja auch noch in anderen Bereichen, in denen ich mich nicht betätigt habe. Bei Jungmodellbahnern z. B. war es Märklin vs. Minitrix. Natürlich gab es auch andere Marken, aber nicht unbedingt in den Spielwarenabteilungen von Kaufhäusern oder dedizierten Spielwarenläden, sondern eher im Fachhandel, der noch etliche weitere Hersteller führte, die aber nur fortgeschritteneren Modellbahnern ein Begriff waren und sind, so es sie noch gibt. Hier und da gab es im Spielwarenhandel auch Arnold oder Fleischmann. Märklin und Minitrix gab es überall, daher waren die dominant. Kurioserweise nahm das sogar Trix International und Trix Express aus, denn Trix Express wurde sowieso kaum mehr gepflegt und galt schon in den Achtzigern als veraltet, und Trix International war eine H0-Zweileitermarke von vielen, so daß bei Trix das N-Sortiment größer war als alles andere.

Ironie des Schicksals: Trix gehört seit etlichen Jahren Märklin, und was früher Trix International war, ist jetzt im Grunde der Zweischienen-Zweileiter-Gleichstrom-Spinoff von Märklin, der früher Hamo hieß. Dafür werden viele H0-Modelle heutzutage eher von den Trix-Leuten entwickelt.


Der erste kleine „Konsolenkrieg“ brach ja auch schon in den 80ern aus. Der Konsolenmarkt geriet richtig in Bewegung 1982 mit dem Nintendo Entertainment System. Kurz darauf bekam es Konkurrenz durch das Sega Master System. Nach Atari, die ehedem mit dem 2600 alles dominierten, krähte kein Hahn mehr; die konzentrierten sich auf Homecomputer. Allerdings war Nintendo im Konsolenbereich deutlich dominant. Dafür schien Sega die Nerds auf seiner Seite zu haben.

Der Spaß setzte sich dann ja noch weiter fort. Erst erfand Nintendo die Mobilkonsole mit dem Game Boy, der 1989 auf den Markt kam. Sega brauchte eine Weile, um mit dem ergonomischeren und mit einem Farbdisplay ausgestatteten Game Gear zu kontern. Das fand seine Anhänger auch eher unter Enthusiasten, während die breite Masse auf den Game Boy setzte. Aber zumindest hatte Sega eine ganze Anzahl an bekannten eigenen Titeln, die auf dem Game Gear landeten. Das Spiel wiederholte sich wenige Jahre später mit den 32-Bit-Konsolen Super NES und Sega Mega Drive.

In beiden Fällen versuchte der Überrest von Atari, ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Der tragbare Lynx erschien im selben Jahr wie der Game Boy und war ihm in denselben Punkten überlegen wie der Game Gear, der erst danach auf den Markt kam. Das interessierte aber niemanden, weil Atari keine zugkräftigen Exklusivtitel hatte – wie auch, sie hatten ja schon keine vor dem Video Game Crash von 1983, in dem sie baden gingen. Der Jaguar als SNES- und Mega-Drive-Konkurrenz geriet zu einem dermaßenen Flop, daß heutzutage kaum mehr jemand weiß, daß es ihn gab, und er Ataris letzte Konsole blieb.

So wurde der „Konsolenkrieg“ weiter zwischen Nintendo und Sega ausgefochten, bis 1995 die Sony Playstation beide düpierte. Wieder Ironie des Schicksals: Sega gehört heute Nintendo.
Zuletzt geändert von Thomas Ray Dolby am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
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