Was übernehmt ihr aus den 80 ern? Was möchtet ihr heute aus den 80 ern umsetzen(falls

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Babooshka
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[QUOTE=SonnyB.;306242]Das weißt du heute aber auch nur, weil du diese Erfahrungen gemacht hast. Hättest du dir das erspart, würdest du heute evtl. Fehler aus Naivität machen, die dann vielleicht schwerwiegender wären.

Alles hat einen Nutzen. Ob früher, heute oder morgen. Und wenn es nur der ist, sich daran erinnern ;)[/QUOTE]

Ganz genau! So sehe ich das auch! Wenn ich manchmal Frauen rund um mein Alter sehe oder von welchen höre, die volles Rohr reintappen (z. B. auf einen nordafrikanischen Beznesser oder einen nigerianischen Love Scammer reinfallen oder sowas), dann sage ich mir, wie gut, dass MIR das nicht passieren kann. Waren zwar nicht immer schöne Erlebnisse früher, aber wenigstens bin ich für alle Zeiten geimpft. Und das wirklich Schlimme ist mir erspart geblieben, ich habe weder den falschen Mann geheiratet, noch Kinder mit ihm bekommen.
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[QUOTE=SonnyB.;306252]Was ich aus den 80ern mitnehme? Erinnerungen aus meinem Viertel. So wie es in den 80ern noch war. Jeder passte auf jeden auf und es gab weder Einbrüche, noch Müll in der Ecke. Bis vor knapp 5 Jahren war es auch noch schön hier und ich bin im Sommer oft noch Abends einmal um den Block gelaufen.
Jetzt wird es höchste Zeit hier abzuhauen. Die meissten Häuser in meiner Straße gehören schon der Annington und mit denen kam auch die entsprechende Klientel. Ich sehe Betttücher und Wolldecken an den Fenstern und im Getränkemarkt an der Ecke wurde schon 2x eingebrochen.
Ich sehe wochenlang Sperrmüll auf den Grünflächen liegen und die Kaffeeläden aus TOGO schiessen aus dem Boden.

Nein... mir tut das zu weh. Ich mag mir mein Viertel in dem ich geboren bin, nicht weiter so angucken. Für mich geht es in knapp 3 Monaten nach Essen-Borbeck. Eine schöne, ruhige und sichere Ecke 5 Minuten vom Borbecker Schloß weg.
Mir tut es im Herzen weh und ich werde immer ein Zebra bleiben, aber hier den Niedergang mitansehen schmerzt viel mehr.

Also: Alle Erinnerungen aus den 80ern in einen Koffer und nach Essen exportieren.[/QUOTE]

Naja, weniger Stau für Dich... obwohl die innerstädtische Verkehrsführung in Essen auch eine Katastrophe ist :-D

Das Ruhrgebiet und insbesondere der Duisburger, Dortmunder und Essener Norden, aber natürlich auch viele Ecken Gelsenkirchens usw. sollten sich manche mit romantischen Vorstellungen einer niedlichen "Bunten Republik Deutschland" mal genau ansehen. Dort kann man heute schon besichtigen, wohin der noble Protest gegen Gentrifizierung, die Ablehnung einer gesteuerten Zuwanderung nach Vorbild sehr demokratischer und rechtsstaatlicher Staaten wie Kanada (hier gilt sowas ja immer gleich als rechtsradikal^^) und die zunächst ja gut gemeinte, sozial klingende Schaffung von "günstigem Wohnraum" auf Dauer im an sich schrumpfenden Deutschland führt. Die Menschen die diesen von Heuschrecken Konzernen zum Ausquetschen und Abschreiben (= verrotten lassen) in den Rachen geworfenen Wohnraum noch nachfragen, möchten auch diejenigen nicht zum Nachbarn haben, die politisch aus ihren schicken Berliner oder auch Düsseldorfer Abgeordneten-Lofts und Vorstadt-Häuschen dafür streiten. Und nö... das sind natürlich nicht nur "Ausländer", da leben auch richtig asoziale Ur-Deutsche, die es sich im Wohlfahrtsstaat Deutschland gemütlich machen, von zig Ämtern unterstützt und von Sozialarbeitern und Ärzten noch bestärkt werden. Die nehmen an Sozialleistungen mit was geht und lachen mich aus, weil ich arbeiten gehe. Ich habe da gerade erst wieder so einen Fall in der entfernten Verwandtschaft. Unglaublich! Nie gearbeitet, immer geharzt und nun Frührente mit Mitte 30 durch Show-Krankheiten. Jetzt gehts plötzlich wieder prima! Und dann sind da natürlich noch vermeintliche Einzelfälle wie "das Duisburger Problemhaus" (oder eben halb Hochfeld, Marxloh etc.). Wie kann so ein Land nicht den Bach runtergehen? Wer soll das alles unterhalten?

Ich stamme ja nicht aus dem Ruhrgebiet. Aber wenn ich über die A52/A40 "einfliege" und die Echos einst stolzer Zeiten zwischen den nicht enden wollenden, heute aber oft vermüllten "Mietskasernen" an den Hauptverkehrsadern des Ruhrgebiets auf mich einwirken lasse, da wird mir auch ganz wehmütig. Denn die Arbeit für die die Leute einst her zogen und diese Häuser gebaut wurden, die ist oft längst weg. Diese Narben sieht man. Und wenn man aussteigt, dann triftt man sie noch: Die alten Ruhrgebietler. Den alten Kowalsky vonne Zeche (die heute Hornbach is), die Erna vonnen Grill anne Ecke (heute Döner Bude), den Ralle der früher das Büdchen hatte, wo heute der Kall Shop am drin sein is. Und wenn man dann mal so ins Gespräch kommt, dann sind alle froh, dass sie vor 30-40 Jahren jung waren und ihre Zukunft fast schon hinter sich haben. Noch an Himmelfahrt erklärte mir in Oberhausen ein solcher Bergmann in Rente "in 20 Jahren laufen wir hier doch nicht mehr lang, da werden wir doch kaputt gekloppt von denen". Und obwohl er wahrscheinlich sogar Recht hat, wird das auch in besagten 20 Jahren wohl noch eine anstößige, unerhörte Aussage sein und offiziell geleugnet... Diese alten Leute, wirken heute fast schon wie Fremdkörper in ihrer komplett gewandelten, einst angestammten Umgebung - die nicht weniger war als ihrer Heimat.

In den 1980ern war die Welt auch längst nicht mehr so heile und manche machte der kalte Krieg ja schon kirre. Aber für mich kam mit dem Fall des eisernen Vorhangs, dem Wegfall des Kampfs der Systeme, dem Wegfall des Bollwerks gegen die heutigen Lohndumping-Paradiese im Osten Europas und der Welt, sowie dem rein politisch motivierten EU-Erweiterungswahnsinn ein ganz entscheidender Wendepunkt, hin zu der verschlechterten Lebensqualität, die viele von uns heute immer deutlicher spüren. Dadurch ist einfach zu viel kaputt gegangen. Ein Problem für sich hätte man vielleicht noch aufgefangen (wie die insgesamt eben doch eher missglückte Integration der ehem. "Gastarbeiter" bzw. ihrer Kinder und Kindes-Kinder) Und das passt unglaublich gut (schlecht) dazu, dass wir Deutschen keine nationale Identität haben ("dürfen") und uns dazu noch das Leben mit unserer Verkniffenheit noch zusätzlich schwer machen. Welcher internationale Gast auch zu mir kommt, irgendwann wundern sich alle darüber was für einen Wahnsinns-Stress wir Deutschen uns machen und wie schlecht wir unsere nationalen Interessen durchsetzen. Tja, schöne neue Welt... Ich weiß da ehrlich gesagt nicht mehr, was ich noch aus den 1980er Jahren übernehmen könnte. Manchmal habe ich das Gefühl heute in einem Paralleluniversum zu leben. So einer Art Post-80s nach gesellschaftlichem und politischem Fallout. Ja, da könnte ich direkt wieder ein Buch drüber schreiben. Es regt mich langsam unendlich auf... und ich hätte gerne eine Zeitmaschine back to the 80s.
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SonnyB.
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[QUOTE=PostMortem;306255]Naja, weniger Stau für Dich... obwohl die innerstädtische Verkehrsführung in Essen auch eine Katastrophe ist :-D

[/QUOTE]

Stau ist mir Wuast und der Bahnfahrer kennt den Weg: Immer auf'm Stahl lang ;)


Mit dem Rest gebe ich dir sowas von Recht. Aber wir müssen aufpassen: Getz wo der Sowiet und die gelbe Gefahr nich mehr aktuell sind, könnte immerhin noch die ÄnnEssÄi hier mitlesen. Wobei ich mir grad ersthaft vorstelle, wie die den Text hier durch Babelfisch jagen :D
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lastninja
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[QUOTE=SonnyB.;306252]Was ich aus den 80ern mitnehme? Erinnerungen aus meinem Viertel. So wie es in den 80ern noch war. Jeder passte auf jeden auf und es gab weder Einbrüche, noch Müll in der Ecke. Bis vor knapp 5 Jahren war es auch noch schön hier und ich bin im Sommer oft noch Abends einmal um den Block gelaufen.
Jetzt wird es höchste Zeit hier abzuhauen. Die meissten Häuser in meiner Straße gehören schon der Annington und mit denen kam auch die entsprechende Klientel. Ich sehe Betttücher und Wolldecken an den Fenstern und im Getränkemarkt an der Ecke wurde schon 2x eingebrochen.
Ich sehe wochenlang Sperrmüll auf den Grünflächen liegen und die Kaffeeläden aus TOGO schiessen aus dem Boden.

Nein... mir tut das zu weh. Ich mag mir mein Viertel in dem ich geboren bin, nicht weiter so angucken. Für mich geht es in knapp 3 Monaten nach Essen-Borbeck. Eine schöne, ruhige und sichere Ecke 5 Minuten vom Borbecker Schloß weg.
Mir tut es im Herzen weh und ich werde immer ein Zebra bleiben, aber hier den Niedergang mitansehen schmerzt viel mehr.

Also: Alle Erinnerungen aus den 80ern in einen Koffer und nach Essen exportieren.[/QUOTE]

Interessantes Posting.
Sehe ich genauso.
Wenn ich in meine "alte Hood" fahre (jetzt dort, wo ich aufgewachsen bin), dann ist es noch genauso wie in den alten Zeiten.
Ok, hier und da haben die Häuser einen neuen Verblender oder die Bäume sind in den letzten 30 Jahren bissl gewachsen.
Aber im Grunde ist alles noch so wie früher.
Gut, aus der Stammkneipe wurde ein Friseursalon, aus dem ehemaligen EDEKA-Markt wurde ein Kiosk.
Aber die Gebäude stehen noch und die Erinnerungen/Flashbacks sind sofort da.

Habe erst letzten Freitag einen sehr alten Freund in diesem Ort besucht. Er wohnt seit fast 25 Jahren in Stuttgart. Nur unsere Eltern wohnen halt noch in "unserem" Ort.
Wir haben uns an den dortigen Kanal gesetzt, ´n Pils in der Hand und über alte/neue Zeiten sinniert...
War irgendwie wie früher.....als sei die Zeit nicht stehengeblieben.....zumal man die selben Themen hatte.

Ich mache diese Zeitreisen eigentlich sehr oft, wenn ich mal meine Eltern besuche....
Das ich div. Straßen einfach abcruise und mich erinnere, manchmal bleibe ich an bestimmten Örtlichkeiten einfach stehen, denke an früher und lass die "Braindisk" laufen......dazu 80er Mucke von CD, die Augen hin und wieder geschlossen und die Illusion ist fast perfekt.

Manchmal denke ich, ich bin ein Ewiggestriger........
Das ich an sowas festhalte und nicht loslassen kann....

Hmmm......
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LtdBoomer
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[QUOTE=lastninja;306257]
Das ich div. Straßen einfach abcruise und mich erinnere, manchmal bleibe ich an bestimmten Örtlichkeiten einfach stehen, denke an früher und lass die "Braindisk" laufen......dazu 80er Mucke von CD, die Augen hin und wieder geschlossen und die Illusion ist fast perfekt.
[/QUOTE]

Das könnte Ich sein.Nur mach Ich das mehr oder weniger zu Fuß weil mir das Auto dazu fehlt.
Ich hab ja "meine" Ecke nie verlassen.Da wo Ich in den 80ern war,findet man mich auch Heute noch.Was Ich aber leider nicht mehr
finde,ist das Gefühl von damals.Heute kämpfe Ich mit Krankheit,teils Erfolglosigkeit und einiges an Ärger und Frust.Dinge,die Ich bis ca. Mitte der 90er nicht kannte.
Das bedeutet jetzt aber nicht,das Ich nicht glücklich bin.Ich hab meine kleine Familie,Dach über dem Kopf und komme auch finanziell gut klar.
Das Problem ist nur,das Ich irgentwie noch so bin wie damals,nur dieses Gewisse "Dingens-Etwas-Feeling-was auch immer" ist nicht mehr da.
Der jüngste bin Ich nicht mehr,die 50 ist so nah,das Ich sie schon sehen kann.
Villeicht "spinne" Ich deshalb rum und versuche die 80er wiederzuerleben?Ich habe keine Ahnung was es ist.
Meine Frau denkt mit Sicherheit,der Alte hat jetzt voll den Sockenschuß und mein Sohn (19) kennt die 80er nur von meinen Erzählungen,findet aber die Musik wenigstens cool.
Letztens saß Ich mit einem Dolomiti und Beagles Inc. aus dem Yamaha Tapedeck im Garten und freute mich wie ein Schneekönig.
Normal für fast 50????
Ja,aber klar doch!:zahn:
Zuletzt geändert von LtdBoomer am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
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