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Torsten
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Für alle, die die hitzigen Debatten zwischen QBert, einigen anderen Beteiligten und meiner Wenigkeit in den letzten Monaten bezüglich diverser gesellschaftlicher Entwicklungen interessiert verfolgt haben, hier mal ein kleiner Buchtipp: Habe mir am Dienstag in unserer Stadtbücherei den Titel "Der Erziehungsnotstand" von der ZDF-"Heute"-Moderatorin Petra Gerster und ihrem Mann Christian Nürnberger ausgeliehen. Ist nicht sonderlich dick (nur 274 Seiten), aber das mit Abstand interessanteste Buch, das ich in den letzten Jahren gelesen habe. Und vor allem hatte ich hinterher vor lauter zustimmendem Kopfnicken fast schon Nackenschmerzen ...
Aufmerksam bin ich auf dieses Buch geworden, nachdem ich Petra Gerster in den letzten Monaten hin und wieder mal in diversen Talk-Shows ("Berlin Mitte", "Sabine Christiansen") gesehen habe, in denen über Erziehung, Werte(verfall) und Schule diskutiert wurde. Dabei war sie jedes Mal die Einzige, die sich nicht in tausendfach gehörtem Eiapopeia-Gesülze erging, sondern Klartext redete und auch mal unpopuläre, aber meiner Meinung nach völlig richtige Thesen vertrat ...
In ihrem Buch kritisiert sie neben den heute oftmals völlig aufgeweichten Erziehungsmethoden vor allem zwei Aspekte: Erstens die unselige Tatsache, dass in unserem Lande sämtliche Entscheidungen nur noch wirtschaftlichen Interessen unterworfen sind. Zweitens den völlig überzogenen Hype rund um Computer, Internet & Co. (vor allem im Hinblick auf Erziehung und Ausstattung der Schulen), über den ich mich ansatzweise kürzlich noch mit QBert im Thread "Unglaublich" gestritten habe ...

Als kleine Appetithäppchen mal ein paar kurze Auszüge mit provokanten Aussagen (die hier aber natürlich aus dem Kontext gerissen sind):

Stichwort Fernsehen:

"... Darum dürfen Fernsehmacher und Produzenten von Kindervideos und Computerspielen ihre Produkte nicht als normale Ware betrachten. Betriebswirtschaftlich mag es ja für die Fernsehsender höchst sinnvoll sein, Heerschaaren von Produzenten Programme entwickeln zu lassen, welche das jugendliche Publikum massenhaft vor die Mattscheiben locken. Gesellschaftlich betrachtet, ist dies schlicht verantwortungslos. Und nicht einmal volkswirtschaftlich ist es sinnvoll.
Wenn die Verbandsfunktionäre der Wirtschaft immer wieder das geringe Bildungsniveau der Jugend beklagen, dann sollten sie zuallererst auf ihre Klientel in der Medienwirtschaft einwirken, damit diese etwas mehr für die Bildung ihrer jungen Zuschauer tut oder zumindest Bildung nicht verhindert.
Aber das Gegenteil geschieht. Statt zu einem Medium für mündige Bürger entwickelt sich das Leitmedium unter dem Druck der Quote zu einem Fernsehen für Debile. Statt Aufklärung, Analyse und Information liefern die TV-Sender immer mehr Gequassel, Horror, Action, Sex, Werbung, Soap und organisierten Schwachsinn, und das rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche und mit der Tendenz: nach unten.
Vielleicht setzt sich ja Harald Schmidt, der Trendsetter des deutschen Fernsehens, noch einmal durch. Als Ende der 80er-Jahre die Political Correctness zum Tugendterror auszuarten drohte, unterminierte Harald Schmidt mit seinem Partner Fred Feuerstein den Terror mit Hilfe von höchst unkorrekten Polen- und Behindertenwitzen. Die Political-Correctness-Terroristen sind seitdem erledigt.
Neuerdings macht Harald Schmidt Bildungsfernsehen und unterminiert damit den Quotenterror. Dass Schmidt damit ihn und nicht sich selbst erledigt, das hoffen und dafür beten wir."


Stichwort Computer/Internet:

"... Leute, die mit Computern zu tun haben, bekommen in Deutschland neuerdings immer Recht, auch dann, wenn sie nur Blech reden. Die Branche hat die Definitionsmacht an sich gerissen und kann darum definieren: Wo wir sind, ist vorn. Und wenn wir ausnahmsweise einmal hinten sein sollten, ist hinten vorn. ..."

"... Unser Problem sind nicht die fehlenden Computer in den Schulen, unser Problem ist die fehlende Kritikfähigkeit unserer Politiker und der ganzen Gesellschaft, sobald es um Computer, Technik und Internet geht. Der Mangel an Kritikfähigkeit ist eine Folge mangelhafter technologischer Bildung und diese eine Folge des lange gehegten Dünkels der gebildeten Schichten gegenüber der Technik. ..."

"... Ein etwas aufrechterer Gang durch die Hallen der CEBIT und die Kathedrale des Internets wäre vielleicht auch dazu angetan, die lärmende und anmaßende Attitüde der Branche etwas zu dämpfen. Und Erziehung zum aufrechten Gang auch vor der neuen Macht der selbst ernannten Digital-Elite halten wir für das erste und wichtigste Erziehungsziel eines computergestützten Unterrichts."


Wen also all diese angesprochenen Themen interessieren, der sollte sich dieses Buch wirklich mal zu Gemüte führen (am besten ausleihen, das Teil ist derzeit noch nicht als Taschenbuch erhältlich). Hier werden nicht nur provokante Thesen aufgestellt, sondern auch differenzierte Argumente für und wider bestimmter Ansätze erläutert ...


Und @ QBert persönlich:

Bevor du direkt wieder zu den Waffen greifst, lies dir das Buch ersma gründlich durch. Und dann kannste ja getrost lospoltern ... ;)
Zuletzt geändert von Torsten am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
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Gast

Wenn dieses Posting schon mir persönlich gewidmet wurde, dann will ich wohl mal......

Lieber Hauser,

warum sollte ich Bücher von Leuten lesen, die so einen Schwachsinn wie Elternquoten in Parteien und Firmen oder kinderzahlbezogenes Stimmrecht bei Wahlen fordern? Damit kann man vielleicht sozialromantisch angehauchte Grüne-Stammwähler-Familien und Alt-Kommunisten zum Jauchzen bringen, mich eher zum davon rennen. Ich dachte wir wären alle froh, dass die Zeit, in der die Reichen bei Wahlen mehr Stimmen hatten als die Armen, vorbei ist. Das gleiche nochmal mit Kinder-Reichen zu veranstalten ist da ja ne' ganz "tolle" Idee! Und der Tag, an dem mir statt eines qualifizierten unverheirateten Chefs ein unqualifizierter Eltern-Quoten-Chef nur deshalb vor die Nase kommt, weil er/sie Vater/Mutter ist, wird der Tag sein, an dem ich dieses Land verlasse. Die logische Konsequenz für alle anderen die Erfolg im Beruf haben wollen: "Poppen für die Karriere" Ihr Kinderlein kommet, damit Papa befördert wird... Echte Wunschkinder also, die bestimmt total liebevoll nach Petra-Gerster-Methode erzogen werden.

Warum sollte ich ein Buch lesen, dass immer wieder von unbewiesenen, teilweise sogar widerlegten und populistischen Behauptungen ausgeht und sich dann seitenlang in Schlussfolgerungen darüber ergeht? Sie passen vielen in den Kram, aber das ist ja gerade das Prinzip von Populismus und trifft genau den Nerv der schenkelklopfenden "Ich habe es ja schon immer gesagt!"-Sager. Früher wars das Kriegsspielzeug das unsere Kinder zu debilen Mördern macht, heute wettern die selben Kinder als Eltern gegen "Plähstäschn 2" & Co. als elementaren Bestandteil des Untergangs des Abendlandes.

Warum sollte ich das Buch einer Mutter lesen, die ihrer Tochter verbietet "Gute Zeiten schlechte Zeiten" zu gucken, wenn die Begründung dafür nur die ist, dass die Familie zu dieser Zeit Abendessen will? Was will mir denn eine Mutter darüber erzählen wie man Kinder vernünftig erzieht, wenn sie ihre 12jährige Tochter offensichtlich zu völlig ungesunden Zeiten (19.45 Uhr!) mit Abendessen vollstopft????? Naja, hauptsache sein Ding durchsetzen. Ein Magengeschwür mit 18 ist allemal besser als TV-Verblödung. Das erinnert mich irgendwie auch an Eltern, die im Supermarkt den ganzen Einkaufswagen für teuer Geld mit Pipifax und Kinkerlitzchen vollladen und dann aufgeregt gestikulierend und meckernd dem Kleinen das gerade gegrapschte 50 Cent Überraschungs-Ei aus der Hand reissen weil so ein Stöpsel ja auch lernen muss auf Dinge zu verzichten. Wenn ich so blöde egoistische Eltern gehabt hätte, hätte ich beim Einkaufen wohl auch öfter gebrüllt wie am Spieß und mir unter Protest in die verhasste Latzhose gekackt.

Übrigens sind mir extravagante Eltern suspekt, die ihren Kindern aus purem Individualitäts-Egoismus versponnene Namen geben die sich wie Pflanzenmagarine oder -öl ("Livia") anhören und gleichzeitig etwas dagegen haben, das Kinder in der Schule gehänselt werden. Was wäre denn gegen Lena, Laura oder Lisa einzuwenden gewesen? Naja, solche Namen geben wohl nur 68er ihren Kindern...

Natürlich sind die Autoren nicht nur Experten dafür wie man so richtige dufte Eltern wird. Nein, sie betreiben eher einen Rundumschlag (vor Erfurt hätte ich Amoklauf geschrieben), auch gegen die Globalisierung (was ja bei der Art wie sie teilweise geschieht noch begründbar wäre, nicht aber insgesamt und schon gar nicht sooo undifferenziert), die Informationsgesellschaft und eine Aufforderung an alle möglichst unflexibel und technikfeindlich zu bleiben oder gar zu werden. Alles wird nur noch von der bösen Wirtschaft gesteuert, das Internet ist böse und unsere Jugend blöde. Ausserdem haben kinderlose Singles viel zu viel Geld (selbst wenn sie damit dann die Letzten wären, die unsere schlappe Binnenkonjunktur stemmen). Einen Schuldigen für die angeblich überall anzutreffende Erziehungs-Misere hat man aber auch schnell gefunden: Die 68er!!! Die bösen 68er haben alles kaputt gemacht womit man Kinder so richtig doll erziehen konnte.

Einen dicken Fehler des Buches überliest man sicherlich recht unbemerkt: Das es unterschiedliche soziale Schichten in Deutschland gibt, spielt beim "Erziehungsnotstand" kaum eine Rolle. Herkunft und Klasse haben natürlich für zwei gut verdienende Journalisten deutscher Herkunft kaum eine Bedeutung. Es leben ja alle der deutschen Sprache mächtig in einem hübschen Reihenhaus und könnten ihre Kinder ja super erziehen, die anderen wollen wohl nur nicht... Das dies eigentlich der Kern des Problems ist und nicht nur ein zu vernachläsigendes Detail, hatte auch schon Susanne Gaschke in ihrem Buch "Die Erziehungskatastrophe" nicht erkannt. Stattdessen haben die Schulen, die "gewaltgeilen" Medien, das "böse" Internet, die "verrohrenden" Computerspiele und sicher auch die "nervigen" Pieps-Handys aber auf jeden Fall der Konsumterror Schuld. Klar, wer oder was auch sonst, schließlich hat das alles uns auch schon Adolf gebracht! Aber im Ernst: Schade ums Papier, aber immerhin chlorfrei gedruckt!

Doch wegen all dem, wundert es mich trotzdem gar nicht, dass dieses Buch ruckzuck weit oben in der SPIEGEL Bestseller Liste zu finden war. Wir leben eben in einer Zeit in der Journalisten Experten für Kindererziehung sind, Psychologen Experten für Computerspiele und Zahnärzte als Schönheits-Chirurgen Brüste vergrößern.

Nee, lass ma' stecken. Ich werde dieses Buch nicht lesen. Um es mit Dieter Bohlen's Worten zu sagen: Ich finde Petra Gerster scheisse und ich finde ihre Denke scheisse. Warum soll ich n' Buch von wem lesen, den ich scheisse finde? Ich muss ja auch nicht erst "Mein Kampf" lesen um zu wissen das ich es scheisse finde. Deshalb entscheide immer noch ich ob und wann ich "lospoltere".

Mit einem hat Christian Nürnberger (Mann, Vater und Mitautor) aber Recht. Er meinte ja unlängst im Spiegel, es würde zu viel "Junk-Knowledge" geben. Er wird es wissen, denn er hat definitiv zu viel davon. Und dabei liest er ja nur Bücher, denn durch dieses "klick klick Internet", meint er wissend, "entstehen im Kopf lauter Wissensinselchen, die gar nicht miteinander verbunden sind". Sehr intelligent, konsequent und durchdacht, dass ausgerechnet in Spiegel-Online von sich zu geben! Übrigens wird auch empfohlen, dass Eltern keine Hobbys zu haben "Wir haben kein Hobby. Wir haben den Job und die Kinder."
WOW! Was für ein Leben wo man das real existierende Ich zwischen Kind und Job killt. Solche Leute haben sicherlich auch Sex nur zum Kinder kriegen (also bisher 2 Mal) So wird man gemeinsam glücklich alt... Im wahren Leben kennt man solche Eltern als Glucken, die ihre Kinder nie als eigenständige Individuen akzeptieren und, wenn die "Kleinen" in relativ jungen Jahren vor den Spießer-Eltern aus dem Haus geflohen sind, ohne rechten Antrieb und Spaß am Leben bis zum Ableben vor sich hin vegetieren. Echt n' toller Typ dieser Herr Nürnberger und die Frau Gerster sowieo. Die würden wir doch alle gerne Mal zur Mutter machen und mit Ihr Eltern sein...... WÜRG!

Wie gut, dass es heute diese praktischen "klick klick Wissensinselchen" gibt, die einem ersparen sich solchen Schund über 284 Seiten reinzuziehen.

Dein Kienzle
Zuletzt geändert von Gast am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
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Gast

Eine Telepolis Kolumne, deren Link ich zwischen den vielen Milliarden Informationsinselchen gestern nicht mehr finden konnte, möchte ich noch nachreichen. Hierbei geht es vor allem um den vielfach angeprangerten Aspekt des Einflusses der Medien und Computerspiele, vor allem der mit Gewalt-Inhalt. Allein der Einleitungssatz trifft Frau Gerster's Problem meines Erachtens schon voll ins Mark. Aber auch den "Rest" dieser hervorragenden Aufarbeitung kann ich nur voll unterschreiben und würden sie all diesen aufgeblasenen Möchtergern Mr. und Mrs. Perfects, wie Frau Gerster, Frau Merkel, Herrn Stoiber und Herrn Beckstein, gerne um die Ohren hauen, auf das sie sich mit ihren simplen und populistischen Rezepten, Schuldzuweisungen und "Ratgebern die die Welt nicht braucht" zum Teufel scheren mögen.
Einen Satz aus der Kolumne kann ich auch diesbezüglich nur besonders hervorheben: >>Es sollte zu denken geben, dass gerade die unmenschlichsten Diktaturen stets die "saubersten" Medienlandschaften vorweisen können.<<

http://www.heise.de/tp/deutsch/kolumnen ... 679/1.html

QBert
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Kazalla
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Hurraaaa! Sie haben sich wieder lieb!
Na Super Jungs,eure Postings ziehe ich mir am liebsten rein,da bin ich wirklich immer FRONTAL dabei! ;-)
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Dazzle
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Also,
ein Konsens ist da nicht zu entdecken...:D
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Gast

Generell mag ich zu diesem Thema einfach mal sagen:
1. Meine Kinder erziehe ich schlichtweg nach Gefühl. Da lass ich mir bestimmt nichts von irgendwelchen Autoren, die meine persönliche familiäre Situation und meine Kinder nicht kennen einen "guten" Ratschlag geben. Wenn ich einen Rat brauche, frage ich lieber Leute denen ich vertraue und die die Lage auch einschätzen können. Sicherlich mach ich in meiner "Erziehung" einiges falsch, dafür bin ich Mensch. Man kann aber selbst das als positiv sehen, denn meine Kinder haben damit die Möglichkeit in ihrer Erziehung aus meinen Fehlern zu lernen, so wie ich aus denen meiner Eltern gelernt habe. Bei manchen Büchern über Kindeserziehung und "wie sie richtig funktioniert" kann ich nur milde lächeln und den Kopf schütteln. Armer Autor, wenn er bei manchen Ratschlägen mit meinen Kindern zu tun hätte, er würde auf dem Zahnfleisch nach Hause kriechen... Aber seis drum.

2. Ob ich mir mein Wissen übers Netz oder über Tagesblätter etc. herhole ist doch wohl ganz egal. Ob über das eine oder das andere Medium, jeder liest wohl nur das, was ihn auch in irgendeiner Weise interessiert. Lieber zu vielen verschiedenen Themen "kleine Wissensinselchen" und zu einigen wenigen fundiertes Wissen als gar keins.

Lasst euch nicht abhalten weiter zu diskutieren ;) Konnte mich nur nicht zurückhalten bei dem Thema der Kindererziehung und den Ansichten der Autoren, die allzuleicht vergessen dass sie die Weisheit auch nicht mit dem Löffel gegessen haben...

Gruß
Marix
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Gast

@ Marix

Richtig so! Der Nachwuchs der Frau ist jetzt 8 und 12 Jahre alt. Da hat sie das Gröbste also noch vor sich, würde ich mal sagen. Ob die Kinder ihre reaktionäre Erziehung über die Pubertät hinweg so brav akzeptieren und ob nach der zu erwartenden Rebellion noch brave, wohlerzogene Bürger auf dieses Land losgelassen werden, muss sich erst noch erweisen. Wer Bücher mit dem Untertitel "„Wie wir die Zukunft unserer Kinder retten“ schreibt, sollte m. E. wenigstens solange damit warten, bis er seine eigenen vollständig und ohne große Katastrophen groß hat. Allerdings gehts die meiste Zeit in dem Buch jawohl darum, was andere falsch machen (Schule, Politik, Medien, Wirtschaft und natürlich andere Eltern) und was es so zu meckern gibt. Die von Torsten zitierten Abschnitte scheinen nach allem was ich sonst noch so gefunden habe repräsentativ zu sein. Das es dafür soviel Zustimmung gibt, wundert mich nicht. Schließlich wissen alle nach dem Lesen des Buches wiedermal beruhigt: Schuld sind die Anderen (vor allem auch Dinge, die vielen schon immer suspekt waren). Schlussfolgerung: DIE müssen endlich mal was tun!

QBert
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Gast

[quote]QBert postete
@ Marix

Richtig so! Der Nachwuchs der Frau ist jetzt 8 und 12 Jahre alt. Da hat sie das Gröbste also noch vor sich, würde ich mal sagen. Ob die Kinder ihre reaktionäre Erziehung über die Pubertät hinweg so brav akzeptieren und ob nach der zu erwartenden Rebellion noch brave, wohlerzogene Bürger auf dieses Land losgelassen werden, muss sich erst noch erweisen.
[/quote]

Meine Kinder sind noch jünger als die Deiner Frau. Von daher kann ich lediglich meine Einstellung zu diesem Thema äußern.

Was mich an den besagten Autoren von Erziehungsbüchern mächtig stört ist die Überheblichkeit mit der sie zu Tage treten. Liest man ein Buch, so denkt man ständig alles falsch zu machen. Nimmt man sich dann mal einen "Ratschlag" zu Herzen und wendet ihn an, so stellt man nach einiger Zeit fest, dass man sich selbst (weil man es wahrscheinlich nicht für richtig hielt) und den Kindern (weil man Kinder nicht pauschalieren kann) nicht unbedingt einen Gefallen damit getan hat.
Selbst bei meinen Kindern kann ich nicht eins wie das andere erziehen, weil sie schon unterschiedlich wie Tag und Nacht sind.

Von daher bleibe ich dabei meinem Gefühl zu trauen und einfach zu versuchen gewisse Werte die später mal wichtig sein könnten weiter zu geben, denn was den Rest der Erziehung angeht, gebe ich dir völlig recht, letzten Endes weiß niemand was mal aus ihnen wird (da wird auch ein aufgezwungenes gemeinsames Abendessen nichts dran ändern) und die Konsequenzen für ihr Tun haben sie später selbst zu tragen. Dafür werden sie schließlich zur Selbständigkeit erzogen - zumindest von mir.

Marix
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@ QBert:

Leider habe ich im Moment keine Zeit, deshalb werde ich erst in den nächsten Tagen etwas zu deinen Postings schreiben. Denn ein solcher Haufen Stuss sollte sorgfältig als solcher enttarnt werden ...

@ Kazalla:

Super, dass wir dich so erstklassig unterhalten können ... ;)

Aber sachma, Junge, haste eigentlich auch eine eigene Meinung zum Thema? Oder überlässt du das Denken lieber anderen?

Übrigens: Solltest du diese Diskussionen vielleicht doch eher peinlich finden, dann darfst du das dem Onkel Torsten ruhig sagen. Der is' nämlich gar nicht so böse, wie er immer tut ... ;)

Ach ja: Habe soeben versucht, mir für dein Kompliment 'nen Kasten Bier zu kaufen. Hat leider nicht geklappt, irgendwie wollten die diese Zahlungsweise nicht akzeptieren, hihi ...
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Gast

[quote]Torsten postete
@ QBert:

Leider habe ich im Moment keine Zeit, deshalb werde ich erst in den nächsten Tagen etwas zu deinen Postings schreiben. Denn ein solcher Haufen Stuss sollte sorgfältig als solcher enttarnt werden ...
[/quote]

Oh, Danke Torsten. Ehrlich gesagt, hättest Du nicht besser kurz & bündig demonstrieren können, dass Du nicht in der Lage bist mit anderen Leuten um die Sache zu diskutieren und sie oder die Wertigkeit ihrer Meinung nicht ständig persönlich herabzusetzen. Lieber Torsten, man kann über alles diskutieren, gerne auch mit harten Bandagen. Aber mit Dir kriegt man nach erfolgter Meinungsäußerung keine Diskussion, sondern immer wieder volle Kanne einen auf die Fresse. Dazu habe ich echt langsam keine Lust mehr. Kannst Du nicht darüber endlich ein Buch lesen, damit man mit Dir mal vernünftig diskutieren kann? Momentan ist es nämlich echt Zeitverschwendung und deshalb werde ich meine Zeit nicht länger mit Deinem negativen, Deiner Meinung nach wohl über allem und jedem stehenden, Geschreibsel verplempern oder es gar ernst nehmen.

QBert
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