Gedanken zur VHS-Kassette
Verfasst: Sa Mär 07, 2009 9:53 am
Nun muß ich doch mal versuchen, ob man in diesem Forum auch von Windows 3.11 und 16-Bit-Browser aus posten kann. Falls nicht bzw. falls alles unlesbar ankommt, sorry ;-). Falls posten möglich ist, wäre es sehr schön.
Im Folgenden ein schon älterer Beitrag von mir (ca. 3 Jahre). Mittlerweile exisitert die erwähnte Videothek nicht mehr und auch die Stadtbücherei hat analog stark "ausgemistet". Den Text finde ich trotzdem noch zutreffend.
Ich möchte mich im folgenden, kurzen Text in beispielhafter Weise dem Thema VHS-Kassetten vs
digitaler Revolution im 21. Jahrhundert mit einigen zeitgeistkritischen Gedanken widmen.
Eine Sache, deren Grund mir nicht ersichtlich ist: warum wurde die VHS und der Videorekorder
derart umfangreich völlig vom Markt und auch aus dem Interesse der Öffentlichkeit verdrängt? Es
war ein System, dass ja deutlich über 20 Jahre lang auf dem Massenmarkt vertreten war, in all der
Zeit völlig ausreichend war, bis es nach einer digitalen (Werbe-?) Revolution plötzlich zum obsoleten
"Schrott" oder gar zum "Sondermüll" (Zitat Filmzeitschrift Cinema) erklärt wurde.
Schaut man z.B. in Filmzeitschriften, dann liest man dort, dass man den echten Cineasten doch
nur an seiner hochwertigen DVD-Sammlung erkennt. Was aber ist mit Cineasten mit einer
hochwertigen VHS-Sammlung, welche ihre Schätze nicht digitalisieren und dann die alten "Medien"
der Filme auf den analogen Müll werfen wollen? Ich weiß gar nicht, ob es noch welche gibt - in der
Öffentlichkeit zumindest nicht mehr. So habe ich z.B. im Web keine einzige Webseite gefunden,
die sich positiv mit der VHS auch als erhaltenswertes Zeitdokument beschäftigt (gibt es welche?).
Die Zeit des Plattenspielers ist eigentlich schon "länger" abgelaufen, als die des VHS-Rekorders -
und trotzdem findet man in Geschäften noch deutlich mehr Plattenspieler zum Verkauf, als
Videorekorder. Scheinbar war die digitale Revolution im Bezug auf die Entfernung der VHS in der
öffentlichen Meinung weit effizienter und erfolgreicher. Sich Platten anzuhören gilt weiterhin als
stilvoll, sich VHS anzusehen gilt jedoch mittlerweile als völlig veraltet und sinnbefreit. Wieso?
Was mich auf das Thema gebracht hat, war eine Beobachtung in der Stadtbücherei vor einigen
Tagen. Dort gibt es eine große Auswahl an VHS, die über Jahre angesammelt worden sind. Da die
finanziellen Mittel begrenzt sind, wird der VHS-Bestand auch weiterhin deutlich größer sein, als der
Bestand an aktuellen DVDs. So haben wir insgesamt 4 Regale mit deutschen VHS und eine lange
Regalwand mit englischen OV-VHS. Natürlich jede Menge Filme mit Stil jenseits des Mainstreams.
Das DVD-Regal nimmt sich dazu im Vergleich bisher noch recht schmal aus.
Aber was kann man beobachten: die Leute drängen sich zum DVD-Regal, der erste Schritt fast
jedes ankommenden Ausleihers führt dorthin. Kiddies laufen unter "Krass, DVD"-Rufen ohnehin nur
dorthin. In den VHS-Regalen bleiben fast alle Filme stehen und setzen Staub an, fast niemand leiht
dort mehr aus (zumindest nach meinen Beobachtungen, auch was die große Zahl der nun ständig
vorhandenen Filmen betrifft). Wenn man dann einen Blick auf die "Scheibchen" wirft, sind diese
meist uninteressanter als viele der unbeachteten Kassetten im VHS-Bereich - natürlich nur meiner
bescheidenen Meinung nach.
Ich habe mir beispielsweise auf Kassetten ausgeliehen: Buster Keaton - "The General", der geniale
Jacques Tati - "Die Ferien des Monsieur Hulot" und von Alan Pakula "To Kill A Mockingbird" mit
Gregory Peck. Und ich bin da völlig zufrieden mit Inhalt und Qualität und Bild. Warum auch nicht.
Ich habe drei hochwertige Filme, warum sollte das Medium VHS stören?
Wobei gerade "Monsieur Hulot" in einer 97-Minuten-Fassung wohl ein Film ist, den IMO kaum ein
Zuschauer, der mit modernem Filmstil aufgewachsen ist, länger als 25 Minuten "aushalten" wird ;-).
Er ist einfach völlig langsam, völlig ziellos und völlig entspannt in seiner komödiantischen Brillanz.
Wie auf imdb jemand geschrieben hat: "A Film about things we have lost..." Anschauempfehlung,
aber sicher definitiv Geschmackssache. Sehr zu empfehlen auch Buster Keaton im deutlich
hektischeren "General" und über "Mockingbird" braucht man wohl nicht viele Worte zu verlieren.
Ich schweife ab, zurück zum Thema. Die zweite Beobachtung betrifft mal wieder unsere lokale
Videothek. Seit einigen Wochen werden jetzt alle, wirklich alle, VHS zum Preis von je EUR 1,-
verkauft, um Platz für all die kewlen DVD-Blockbuster zu schaffen. Ich habe mich umfangreich dort
bedient, u.A. "Apocalypse Now" in der 1983er-VHS-Fassung (funktioniert noch immer problemlos,
stabile, schwere Kassette in VHS/Betamax/V2000-Standardhülle :-)) Da fragt man sich aber schon
wieder, warum man dort Filme wie "Apocalypse Now" und andere Perlen preislich gesehen jetzt in
die gleiche Wühlkiste wirft, wie "Bikini Party Summer VII" und Co.
Es muss wohl am Medium liegen, daß niemand mehr will. Die Qualität der Filme darauf ist
Nebensache. In einer Zeit, in der alles nur in einen digitalen Riesenpool geworfen wird und als
Schnipsel seiner Identität als filmisches Dokument beraubt wird, wohl normale Prozedur. Nebenbei
trifft das Schicksal ja auch DVDs - so findet man Filme wie 2001 oder Citizen Kane ebenfalls in
manchen Supermarkt-Wühlkisten neben Aerobic-Scheibchen. Und bin ich denn der einzige, den
dieser Umgang mit Kultur (sei sie nun analog oder digital "verpackt") äußerst stört?
Persönlich gefällt hier auch diese "selbstverständliche Gleichmacherei" nicht wirklich. Da gibt es
nun Kassetten von 1982 bis 2004, von einer halben Stunde Lauflänge bis 3 Stunden, von lustigen
Kindercartoons und unbekannten B-Filmchen bis hin zu preisgekrönten Werken, die in so mancher
Favoritenliste auf den ersten Plätzen stehen. Und trotzdem wird alles für je EUR 1,00 aus dem
Lager "geschaufelt" und verramscht. Da sollte man zwar einerseits froh sein, Klasse für wenig Geld
zu bekommen, andererseits zeigt es aber wenig Respekt gegenüber der Individualität eines Filmes.
Die eigentliche Pointe kommt ja noch: die Videothek versucht dieses Angebot mit EUR 1,00 nun
seit Wochen - nur vermutlich scheint außer mir niemand mehr die Kassetten haben zu wollen, wie
sich an dem fast gleichbleibenden Bestand zeigt. So werden viele Filme davon wohl im Endeffekt
auf der Müllkippe landen, wobei es mancher Trash zugegeben auch verdient hat ;-).
Und wie oben gesagt: ich verstehe den Grund dafür nicht. Warum will diese Filme niemand mehr?
Weil sie nicht digital durchgefiltert und in Bild und Ton überarbeitet sind? Erinnert mich an einen
herablassenden Satz, den ich neulich mal in einem Schnickschnackforum gelesen hatte: "Wer sich
heutzutage noch Filme mit Stereoton anschaut, dem ist echt nicht mehr zu helfen..." - oder so
ähnlich. Was soll man dazu bzw. dagegen noch sagen?
Natürlich lässt die optische Qualität der VHS-Filme mit den Jahren nach, auch wenn viele meiner
Bänder aus den 80ern noch problemlos laufen. Vielleicht gehört dieses Nachlassen aber auch mit
zu einem Alterungsprozess, der den Filmen eine eigene Note gibt. Digitales Material bleibt immer
gleich und für viele Leute auch immer gleich beliebig und verfügbar.
Material auf Band verändert seine Art und das sicher nicht immer zum Positiven. Vielleicht tragen
aber manche der Schwächen eines älteren Bandes auch mit zum Stil eines Filmes bei bzw.
unterstreichen dessen Note als Dokument einer früheren Zeit.
Digital bereinigte Hochglanzbilder mit Superduperton und Features aller Art tun das IMO nicht. So
gesehen kann eine Kassette, die vielleicht nach über 20 Jahren noch immer ihre ursprüngliche
Aufgabe erfüllen kann, in mehrerlei Hinsicht ein interessantes Stück Medium sein: als ein Beispiel
für eine gewisse Vergänglichkeit des Mediums, darüber hinaus auch als ein Beispiel für eine
durchaus eigenständige Wirkung als Zeitdokument, als ein konkret greifbares Objekt "Film" mit
soundsoviel Zentimeter Kantenlänge und als Beispiel für Zurückhaltung und Reduzierung auf das
Wesentliche.
Und das ist in einer Zeit von Gigabyte-Datenmassen und Webseiten mit Abertausenden abrufbarer
Filme und Videoschnipsel vielleicht mit der wichtigste Faktor. Irgendwie bringen mich diese
Überlegungen wieder zurück zu der Wirkung, die ein Film wie "Ferien des Monsieur Hulot" oder
auch hat. Ich kann aber nun auf Anhieb nicht wirklich formulieren, wieso.
Das nur als ein paar kurz formulierte Gedanken zu dem Thema. Man sollte das Ganze nicht als
Fortschrittsfeindlichkeit sehen, sondern als kritische Gedanken zum Zeitgeist.
Meinungen und Kommentare aller Art sind gerne willkommen.
Chris
Im Folgenden ein schon älterer Beitrag von mir (ca. 3 Jahre). Mittlerweile exisitert die erwähnte Videothek nicht mehr und auch die Stadtbücherei hat analog stark "ausgemistet". Den Text finde ich trotzdem noch zutreffend.
Ich möchte mich im folgenden, kurzen Text in beispielhafter Weise dem Thema VHS-Kassetten vs
digitaler Revolution im 21. Jahrhundert mit einigen zeitgeistkritischen Gedanken widmen.
Eine Sache, deren Grund mir nicht ersichtlich ist: warum wurde die VHS und der Videorekorder
derart umfangreich völlig vom Markt und auch aus dem Interesse der Öffentlichkeit verdrängt? Es
war ein System, dass ja deutlich über 20 Jahre lang auf dem Massenmarkt vertreten war, in all der
Zeit völlig ausreichend war, bis es nach einer digitalen (Werbe-?) Revolution plötzlich zum obsoleten
"Schrott" oder gar zum "Sondermüll" (Zitat Filmzeitschrift Cinema) erklärt wurde.
Schaut man z.B. in Filmzeitschriften, dann liest man dort, dass man den echten Cineasten doch
nur an seiner hochwertigen DVD-Sammlung erkennt. Was aber ist mit Cineasten mit einer
hochwertigen VHS-Sammlung, welche ihre Schätze nicht digitalisieren und dann die alten "Medien"
der Filme auf den analogen Müll werfen wollen? Ich weiß gar nicht, ob es noch welche gibt - in der
Öffentlichkeit zumindest nicht mehr. So habe ich z.B. im Web keine einzige Webseite gefunden,
die sich positiv mit der VHS auch als erhaltenswertes Zeitdokument beschäftigt (gibt es welche?).
Die Zeit des Plattenspielers ist eigentlich schon "länger" abgelaufen, als die des VHS-Rekorders -
und trotzdem findet man in Geschäften noch deutlich mehr Plattenspieler zum Verkauf, als
Videorekorder. Scheinbar war die digitale Revolution im Bezug auf die Entfernung der VHS in der
öffentlichen Meinung weit effizienter und erfolgreicher. Sich Platten anzuhören gilt weiterhin als
stilvoll, sich VHS anzusehen gilt jedoch mittlerweile als völlig veraltet und sinnbefreit. Wieso?
Was mich auf das Thema gebracht hat, war eine Beobachtung in der Stadtbücherei vor einigen
Tagen. Dort gibt es eine große Auswahl an VHS, die über Jahre angesammelt worden sind. Da die
finanziellen Mittel begrenzt sind, wird der VHS-Bestand auch weiterhin deutlich größer sein, als der
Bestand an aktuellen DVDs. So haben wir insgesamt 4 Regale mit deutschen VHS und eine lange
Regalwand mit englischen OV-VHS. Natürlich jede Menge Filme mit Stil jenseits des Mainstreams.
Das DVD-Regal nimmt sich dazu im Vergleich bisher noch recht schmal aus.
Aber was kann man beobachten: die Leute drängen sich zum DVD-Regal, der erste Schritt fast
jedes ankommenden Ausleihers führt dorthin. Kiddies laufen unter "Krass, DVD"-Rufen ohnehin nur
dorthin. In den VHS-Regalen bleiben fast alle Filme stehen und setzen Staub an, fast niemand leiht
dort mehr aus (zumindest nach meinen Beobachtungen, auch was die große Zahl der nun ständig
vorhandenen Filmen betrifft). Wenn man dann einen Blick auf die "Scheibchen" wirft, sind diese
meist uninteressanter als viele der unbeachteten Kassetten im VHS-Bereich - natürlich nur meiner
bescheidenen Meinung nach.
Ich habe mir beispielsweise auf Kassetten ausgeliehen: Buster Keaton - "The General", der geniale
Jacques Tati - "Die Ferien des Monsieur Hulot" und von Alan Pakula "To Kill A Mockingbird" mit
Gregory Peck. Und ich bin da völlig zufrieden mit Inhalt und Qualität und Bild. Warum auch nicht.
Ich habe drei hochwertige Filme, warum sollte das Medium VHS stören?
Wobei gerade "Monsieur Hulot" in einer 97-Minuten-Fassung wohl ein Film ist, den IMO kaum ein
Zuschauer, der mit modernem Filmstil aufgewachsen ist, länger als 25 Minuten "aushalten" wird ;-).
Er ist einfach völlig langsam, völlig ziellos und völlig entspannt in seiner komödiantischen Brillanz.
Wie auf imdb jemand geschrieben hat: "A Film about things we have lost..." Anschauempfehlung,
aber sicher definitiv Geschmackssache. Sehr zu empfehlen auch Buster Keaton im deutlich
hektischeren "General" und über "Mockingbird" braucht man wohl nicht viele Worte zu verlieren.
Ich schweife ab, zurück zum Thema. Die zweite Beobachtung betrifft mal wieder unsere lokale
Videothek. Seit einigen Wochen werden jetzt alle, wirklich alle, VHS zum Preis von je EUR 1,-
verkauft, um Platz für all die kewlen DVD-Blockbuster zu schaffen. Ich habe mich umfangreich dort
bedient, u.A. "Apocalypse Now" in der 1983er-VHS-Fassung (funktioniert noch immer problemlos,
stabile, schwere Kassette in VHS/Betamax/V2000-Standardhülle :-)) Da fragt man sich aber schon
wieder, warum man dort Filme wie "Apocalypse Now" und andere Perlen preislich gesehen jetzt in
die gleiche Wühlkiste wirft, wie "Bikini Party Summer VII" und Co.
Es muss wohl am Medium liegen, daß niemand mehr will. Die Qualität der Filme darauf ist
Nebensache. In einer Zeit, in der alles nur in einen digitalen Riesenpool geworfen wird und als
Schnipsel seiner Identität als filmisches Dokument beraubt wird, wohl normale Prozedur. Nebenbei
trifft das Schicksal ja auch DVDs - so findet man Filme wie 2001 oder Citizen Kane ebenfalls in
manchen Supermarkt-Wühlkisten neben Aerobic-Scheibchen. Und bin ich denn der einzige, den
dieser Umgang mit Kultur (sei sie nun analog oder digital "verpackt") äußerst stört?
Persönlich gefällt hier auch diese "selbstverständliche Gleichmacherei" nicht wirklich. Da gibt es
nun Kassetten von 1982 bis 2004, von einer halben Stunde Lauflänge bis 3 Stunden, von lustigen
Kindercartoons und unbekannten B-Filmchen bis hin zu preisgekrönten Werken, die in so mancher
Favoritenliste auf den ersten Plätzen stehen. Und trotzdem wird alles für je EUR 1,00 aus dem
Lager "geschaufelt" und verramscht. Da sollte man zwar einerseits froh sein, Klasse für wenig Geld
zu bekommen, andererseits zeigt es aber wenig Respekt gegenüber der Individualität eines Filmes.
Die eigentliche Pointe kommt ja noch: die Videothek versucht dieses Angebot mit EUR 1,00 nun
seit Wochen - nur vermutlich scheint außer mir niemand mehr die Kassetten haben zu wollen, wie
sich an dem fast gleichbleibenden Bestand zeigt. So werden viele Filme davon wohl im Endeffekt
auf der Müllkippe landen, wobei es mancher Trash zugegeben auch verdient hat ;-).
Und wie oben gesagt: ich verstehe den Grund dafür nicht. Warum will diese Filme niemand mehr?
Weil sie nicht digital durchgefiltert und in Bild und Ton überarbeitet sind? Erinnert mich an einen
herablassenden Satz, den ich neulich mal in einem Schnickschnackforum gelesen hatte: "Wer sich
heutzutage noch Filme mit Stereoton anschaut, dem ist echt nicht mehr zu helfen..." - oder so
ähnlich. Was soll man dazu bzw. dagegen noch sagen?
Natürlich lässt die optische Qualität der VHS-Filme mit den Jahren nach, auch wenn viele meiner
Bänder aus den 80ern noch problemlos laufen. Vielleicht gehört dieses Nachlassen aber auch mit
zu einem Alterungsprozess, der den Filmen eine eigene Note gibt. Digitales Material bleibt immer
gleich und für viele Leute auch immer gleich beliebig und verfügbar.
Material auf Band verändert seine Art und das sicher nicht immer zum Positiven. Vielleicht tragen
aber manche der Schwächen eines älteren Bandes auch mit zum Stil eines Filmes bei bzw.
unterstreichen dessen Note als Dokument einer früheren Zeit.
Digital bereinigte Hochglanzbilder mit Superduperton und Features aller Art tun das IMO nicht. So
gesehen kann eine Kassette, die vielleicht nach über 20 Jahren noch immer ihre ursprüngliche
Aufgabe erfüllen kann, in mehrerlei Hinsicht ein interessantes Stück Medium sein: als ein Beispiel
für eine gewisse Vergänglichkeit des Mediums, darüber hinaus auch als ein Beispiel für eine
durchaus eigenständige Wirkung als Zeitdokument, als ein konkret greifbares Objekt "Film" mit
soundsoviel Zentimeter Kantenlänge und als Beispiel für Zurückhaltung und Reduzierung auf das
Wesentliche.
Und das ist in einer Zeit von Gigabyte-Datenmassen und Webseiten mit Abertausenden abrufbarer
Filme und Videoschnipsel vielleicht mit der wichtigste Faktor. Irgendwie bringen mich diese
Überlegungen wieder zurück zu der Wirkung, die ein Film wie "Ferien des Monsieur Hulot" oder
auch hat. Ich kann aber nun auf Anhieb nicht wirklich formulieren, wieso.
Das nur als ein paar kurz formulierte Gedanken zu dem Thema. Man sollte das Ganze nicht als
Fortschrittsfeindlichkeit sehen, sondern als kritische Gedanken zum Zeitgeist.
Meinungen und Kommentare aller Art sind gerne willkommen.
Chris