Vorkommen:
So lange Menschen jemanden suchen, der ihnen erklärt, was das Ganze eigentlich soll. Und weshalb im Lotto immer die anderen gewinnen.
Verhalten:
Sekten erkennt man daran, dass sie behaupten, immer Recht zu haben. Das ist natürlich Unsinn, denn der Einzige, der immer Recht hat, bin ich. Die verbreitetsten Sekten heißen Polizei, Klassenlehrer und Stammtischrunde.
In so genannten In-Sekten tummeln sich auch Prominente. Diese lassen sich mit kleinen, indischen Hutzelmännchen fotografieren, was im direkten Vergleich die Prominenten schön und die Hutzelmännchen weise erscheinen lässt.
Die Sektenanhänger üben monatelang, bis sie Wörter wie transzendentale Meditation fehlerfrei aussprechen können. Wenn sie es endlich geschafft haben, betrachten sie dies als Zeichen göttlicher Eingebung. Sodann stürzen sie sich auf Ungläubige und erklären ihnen, dass sie nur ihr Bestes wollen. Dies ist im Normalfall die Scheckkarte.
Als Gegenleistung bieten sie einen Trip nach innen unter dem Motto “Ganz anders reisen, egal wohin“. Wiedergeburtstheoretiker erklären Ihnen Ihre Vorlieben mit dem Vorleben: Der Heißhunger auf Süßes kommt daher, dass Sie dereinst als Schokobanane auf der Erde wandelten. Transzendentale Tonbandstimmenforscher vermitteln Kontakte mit dem Reich der Toten, das ihnen zuredet, endlich zu heiraten und weniger zu trinken, was nicht gerade rosige Aussichten auf das Leben im Jenseits eröffnet. Scientologen foltern Sie mit Tom-Cruise-Filmen. Und orange gewandete Glatzköpfe zerren einen auf rituelle Demonstrationen für den Steuerfrieden des großen Guru.
Wie man Intelligenz herbeimeditiert, sagt einem allerdings keiner.
Behandlung:
Aus der Einsicht, dass das Ganze eben überhaupt nichts soll, sollten Sie selbst eine Sekte gründen und kräftig abkassieren. So können Sie auch die Nieten im Lotto verschmerzen.
To be continued ...
