Comics immer schlechter?

Zeitungen, Zeitschriften, Magazine, Comics, Kataloge, Bücher, Flugblätter ...

--> Angebote, Neuheiten und Bestseller von Büchern über die 80er
Yassen
Member
Beiträge: 13
Registriert: Mo Jun 04, 2012 5:51 pm
Wohnort: Hamburg

Naja, wie ich bereits sagte gibt es mittlerweile viele sehr gute Zeichner. Die Italiener haben da in den letzten drei Jahren so zehn, zwölf Leute richtig gut ausgebildet. Am Anfang waren die noch relativ langweilig und teilweise auch deutlich schlechter, sind jetzt aber wirklich hervorragend - Vian, Mastantuono, Coppola, Perina, Ferraris, Freccero, D'Ippolito, Soldati, Mottura, Ottavio Panaro, Camboni, Turconi, ... naja, hab ich ja schon geschrieben.

Die Querschläger werden mittlerweile raus gelassen bzw. einfach gar nicht abgedruckt. Egmont beschäftigt ja selbst außer dem legendären Massimo Fecchi nur Nicht-Italiener und da auch nicht viele. Ein paar Spanier, Franzosen, die kanadische Ikone William Van Horn und dessen Sohn Noel, den Finnen Kari Korhonen, der dort eine solche Popularität hat, dass er hin und wieder im Fernsehen ist (In Finnland ist das mit Comics etwas anders als auf dem kaum vorhandenen Markt in Deutschland) und dann natürlich noch den einzigen Egmont-Zeichner über den man sich streiten kann - den guten Herrn Andersen, der von vielen Leuten aus Prinzip nicht gelesen wird.
Ich fand den früher total klasse, habe dann aber gemerkt, dass es die Herren Cavazzano und Fecchi doch irgendwie mehr drauf haben. Naja, ich mein, die gehören halt zum Besten, was Europa im Bereich "Funny" zu bieten hat.

Es kommt darauf an, was man stilistisch mag - ich bin jetzt kein sonderlicher Fan der Scarpa-Phase, wobei ich Romano Scarpa selbst gar nicht schlecht finde. Insgesamt ist mir der Cavazzano Stil, der heute alles beeinflusst und teilweise penetrant kopiert wird, deutlich lieber. Moderner, technisch besser...

Das mit dem "schnellschnell" ist so eine Sache. Die Bände sind Monate im Voraus fertig und Comics werden ungefähr ein halbes Jahr vor Erscheinen gezeichnet. Ich erinnere mich, dass Kari Korhonen mal erzählte (im Herbst), er arbeite gerade an einem Comic zum 1. April - irgendwas mit Aprilscherzen eben.

Verbindende Stories gab's vor einiger Zeit ein paar Mal - waren aber von Anderes gezeichnet. Naja:D

Prologe sind tatsächlich selten geworden. Bei Fecchi kann ich mich dunkel an sowas erinnern - ist aber auch schon etwas her. Drei, vier Jahre schätze ich...


Es gibt klasse Maus-Geschichten - die von Massimo De Vita besonders. (Nach Cavazzano und Fecchi der Top-Zeichner, wie ich finde und nach Cavazzano der beste Maus-Zeichner, da sogar vor Fecchi)
"Der geheimnisvolle Kontinent Mu" zum Beispiel, oder auch Cavazzanos "Cusubluncu", was passend in schwarz-weiß koloriert wurde. Faraci und Cavazzano haben letztes Jahr einen Maus-Comic gemacht "Sein letztes Fall", der soweit ich mich erinnere in einem Forum, das gegen Ende des Jahres immer so eine Art Preis macht in bestimmten Kategorien, zum besten Maus-Comic 2011 gewählt wurde.

[quote]EDIT: Bist du wirklich erst 17?? :hää: [/quote]

Wurde mir so gesagt und ich habe es noch nie hinterfragt, also gehe ich davon aus:D
Zuletzt geändert von Yassen am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Lutz
Member
Beiträge: 6787
Registriert: Fr Okt 11, 2002 3:43 pm
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Ich bin übrigens ein großer Freund von Jamiri (ist der hier bekannt?) - ist halt genau meine Generation :zahn:

[IMG]http://www.jamiri.com/jamiri/home/cms_c ... te10_1.jpg[/IMG]

http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... w&dur=1095

:geberdim:


Lutz
Zuletzt geändert von Lutz am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
musicola
Beiträge: 13235
Registriert: Do Feb 07, 2002 7:14 pm
Wohnort: װערמײַזע
Kontaktdaten:

Durch Zufall stieß ich auf den Wikipedia-Eintrag der ursprünglichen Donald Duck-Stimme Clarence Nash:

"1985 verstarb der Tierimitator an Leukämie. Er liegt auf dem San Fernando Mission Cemetery in Mission Hills, Los Angeles, begraben. Sein Grab teilt er sich heute mit seiner Frau, die 1993 verstarb. Auf dem Grabstein ist ein Donald eingraviert, der mit Daisy Duck Hände hält."

[ATTACH=CONFIG]1394[/ATTACH]


=)
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von musicola am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Die Luftgitarre
Member
Beiträge: 1175
Registriert: Mi Okt 09, 2002 12:59 pm
Kontaktdaten:

Ich muss meine Position hier etwas korrigieren:

Die europäischen , zumeist aus Italien kommenden Duck-Geschichten (die in Deutschland in den "Lustigen Taschenbücher" erscheinen) sind zwar schlechter geworden. Aber was die amerikanischen Duck-Geschichten (die in Deutschland in den "Micky-Maus"-Heften und in den "Tollsten Geschichten von Donald Duck" veröffentlicht werden) betrifft, müssen die Werke von Don Rosa in den 90ern und 00ern müssen auf jeden Fall zu dem Besten gezählt werden, was jemals an Duck-Geschichten geschrieben wurde!

Ich les gerade seine 280 (8-Panel-)Seiten dicke Dagobert-Duck-Biographie (entstanden 1991 bis 1994) und bin hin und weg: Lange, bzw. zusammenhängende Stories, detailreiche Zeichnungen, ausdrucksstarke Mimik, dazu Details zum Stammbaum der Ducks und zur Geschichte Entenhausens! Leider ist das Buch mit 30 € zu teuer gewesen, um es jetzt in der Badewanne zu lesen). *g*

Eher LTB-orientiert wie ich bin und noch sporadisch Duck-Hefte kaufend bin ich erst kürzlich auf den Namen dieses Zeichners gestoßen. Und wie es der Zufall will, beendet er gerade seine Laufbahn als Disney-Zeichner.


Zeichner Don Rosa : Ein trauriges Comic-Genie streitet mit Disney - Nachrichten Kultur - Literarische Welt - DIE WELT
Zuletzt geändert von Die Luftgitarre am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Yassen
Member
Beiträge: 13
Registriert: Mo Jun 04, 2012 5:51 pm
Wohnort: Hamburg

Naja, Don Rosa ist ein guter Autor, als Zeichner aber technisch eher im unteren Durchschnitt. Zeichnerisch spielen da die "richtigen" Zeichner, wie Giorgio Cavazzano und Massimo Fecchi in einer ganz anderen Liga.
Zuletzt geändert von Yassen am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Heiko2609
Member
Beiträge: 298
Registriert: So Sep 21, 2008 11:23 am

Lese ja nicht viele Comics und wenn dann meine alten Klassiker, die ich noch behalten habe.
So habe ich einige alte LTB so bis Nummer 100 - 120.
Vor zwei Jahren habe ich es mir erlaubt das LTB 412, LTB 378(durch eine Arbeitskollegin auf diese Ausgabe aufmerksam geworden die so eine in der Pause dabei hatte) sowie das LTB Sommer 1 zu kaufen.

Vordergründig ist es eine andere Art von Humor die etwas frischer, allerdings mitunter auch oberflächlicher wirkt.
Kann mich da aber nicht so recht entscheiden, es ist ja keine Hochliteratur an die man ganz große Maßstäbe setzen muss.
Die Protagonisten liefern sich mitunter ironisch-lustige "Wortgefechte"(wie ins so manchem Regionalkrimi), schlechte Unterhaltung ist dies nicht zwingend und es gibt mitunter Storyideen die es bei den alten LTB so nicht gab, wie zum Beispiel Franz Gans der in die Stadt geht um Oma Duck aus den Schulden zu helfen und durch seine Haltung und Art der Weltsicht bei gestressten Maklern und Bankiers unfreiwillig zu einer Art Entspannungsguru wird und zu dem erhofften, verdienten Geld kommt.
Oder Donald der Hardcore-Singles während einer Kreuzfahrt als Love-Doctor auf die Sprünge helfen möchte.
Dagegen mit etwas Mut zum Anspruch und zur Science Fiction die Geschichte "Die Wunderbrause" (LTB 378).
Aber das ist halt das moderne Leben und seine entsprechenden Inspirationen auf die heutigen Autoren und es ist ja nicht mal alles schlecht. Soweit so lustig, aber dann ist es auch wieder wohltuend einen "verstaubten" LTB Klassiker zu lesen, bei dem noch die germanistisch gebildete Handschrift der ersten Chefredakteurin Dr. Erika Fuchs durchscheint.

Sympathiesieger bei den neuen Geschichten waren die "Geschichten aus Entenhafen" Serie aus der Sommer-Sonderausgabe.
Überhaupt wunderte ich mich über die zahlreichen Neben- und Sonderserien beim LTB, früher(also 70er und 80er Jahre) gab es alle zwei Monate etwas neues und gut war es damit.
Zuletzt geändert von Heiko2609 am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Safarit
Member
Beiträge: 930
Registriert: Fr Okt 12, 2001 8:35 am
Kontaktdaten:

[QUOTE=Yassen;300050]Naja, Don Rosa ist ein guter Autor, als Zeichner aber technisch eher im unteren Durchschnitt. Zeichnerisch spielen da die "richtigen" Zeichner, wie Giorgio Cavazzano und Massimo Fecchi in einer ganz anderen Liga.[/QUOTE]

Geschmackssache würde ich sagen. Ich halte Don Rosa für mindestens genauso gut.
Zuletzt geändert von Safarit am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
musicola
Beiträge: 13235
Registriert: Do Feb 07, 2002 7:14 pm
Wohnort: װערמײַזע
Kontaktdaten:

[QUOTE=Die Luftgitarre;300049]Ich muss meine Position hier etwas korrigieren:

Ich les gerade seine 280 (8-Panel-)Seiten dicke Dagobert-Duck-Biographie (entstanden 1991 bis 1994) und bin hin und weg: Lange, bzw. zusammenhängende Stories, detailreiche Zeichnungen, ausdrucksstarke Mimik, dazu Details zum Stammbaum der Ducks und zur Geschichte Entenhausens! Leider ist das Buch mit 30 € zu teuer gewesen, um es jetzt in der Badewanne zu lesen). *g*[/QUOTE]

Haste mal 'ne Bezugsquelle? :)
Zuletzt geändert von musicola am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Safarit
Member
Beiträge: 930
Registriert: Fr Okt 12, 2001 8:35 am
Kontaktdaten:

Evtl. meint er dieses hier:

Disney: Onkel Dagobert - Sein Leben, seine Milliarden: Die Biografie von Don Rosa: Amazon.de: Don Rosa, Jano Rohleder: Bücher

Aber die Duck-Comics von Don Rosa sind allgemein zu empfehlen.
Ich habe noch die einzelnen Bände zu Hause. Inzwischen wurden die ja in allen möglichen Formen nachgedruckt.
Da er bereits öfter durch Deutschland getourt ist, habe ich auch diverse Originalzeichnungen in meinen Alben.
Ist ein sehr netter Kerl.
Zuletzt geändert von Safarit am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Die Luftgitarre
Member
Beiträge: 1175
Registriert: Mi Okt 09, 2002 12:59 pm
Kontaktdaten:

[QUOTE=Yassen;300050]Naja, Don Rosa ist ein guter Autor, als Zeichner aber technisch eher im unteren Durchschnitt. Zeichnerisch spielen da die "richtigen" Zeichner, wie Giorgio Cavazzano und Massimo Fecchi in einer ganz anderen Liga.[/QUOTE]


Jein. Mir sind seine Zeichnungen zwar auch etwas zu eckig und technisch, andererseits aber mag ich den Detailreichtum. Die Zeichnungen in einigen der älteren LTB wirken auf mich aus heutiger Sicht dagegen ziemlich leer und schnell dahingemalt. In der Hinsicht, also rein zeichnerisch, sind die LTB m. A. n.gegenüber damals sogar besser geworden. (Auch finde ich heute, dass die alten LTB oft blasse und "chemisch" wirkende Farben haben, aber das liegt vielleicht auch am Papier und dessen Alterung.)
Zuletzt geändert von Die Luftgitarre am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Antworten

Zurück zu „80er / 80s - LITERATUR / LITERATURE“