[QUOTE=Pepper-Horst;255184]Mensch, wie konnte ich dieses Thema all die Jahre (deren zwei ;-)) übersehen?[/QUOTE] Mir ging's nicht anders...
[quote]Ich stamme aus Mölln im Kreis Herzogtum Lauenburg/Schleswig-Holstein[/quote] Ah, so, wo der Eulenspiegel begraben liegt. Halt FALSCH, sagt der Möllner, begraben STEHT. Hat ja auch völlig Recht: (
"Hie stat Ulenspiegel begraben" (Inschrift)). Ich glaube dadurch wurde Mölln auch überregional bekannt.
[quote]Na schön. Fangen wir mal mit dem Kerngehäuse des Apfels an. Da las ich zuerst:
Knust. Und das von einem augenscheinlich Bergedorfer! Nein. [...] Als
Knust ist hier das oder die Endstücke vom Brot bekannt.[/quote]
Kenn ich, schwäbisch "Knäusle"; das andere Gegenstück ist das "Riebele".
Respekt, das hat sich ja dann sogar bis ins ferne Norwegen gehalten. Ach wo, Unsinn, ist glatter Zufall dass das Wort
knust dort existiert: es ist ein Mittelwort der grammatischen Vergangenheit und heißt "zerschlagen", "kaputt", "zermalmt" etc.
[quote]
Tümmeln kannte ich bis dato nicht. Sehr wohl aber den
Tümmler.[/quote]
Ich auch, wahrscheinlich aber nicht so wie du. Ist ein dem Del
phin ähnliches Säugetier. (NEE ICH KANN DAS NICHT. Ich kann den nicht mit 'f' schreiben. Nie und nimmer. Fragt mich im nächsten Leben nochmal.)
[quote]Für den Wäschetrockner.[/quote] Hmm? Das ist aber kein Dialektwort! Das ist FALSCH aus dem Englischen herübergeschwappt, wo es das Wort als solches auch gar nicht gibt.
tumble dryer, ja, das schon. (Oder
drying machine). Daraus hat die Textilfachwelt dann irgendwann "Tumbler" gemacht, und - bei guten Wäschestücken - "Tumblertrocknung" untersagt. Aber ich frage mich, ob mich eine Britin verstehen würde, wenn ich ihr vorschlage: "Could we put the towel into the tumbler, perhaps?"
[quote]
Mennege - auch schön. Für Rostschutzmittel. [/quote] Für mich eigentlich kein Dialektwort. Chemisch Pb3O4, vierwertiges Bleioxid. Standardsprachlich "Mennige."
Und hier noch was von Maxe aus der Pfalz:
[quote]Guuz / Guuzje – Bonbon[/quote] Du wirst dich wundern, ich hätte dich perfekt verstanden. Liegt daran, dass ich auch ein klein wenig Schweizerdeutsch verstehe. Und dort heißen die Bonbons bis heute
regional eingeschränkt (!) "Guetsli". Aber die Schweiz hat viele Kantone, und so wird sich der eine oder andere wundern, dass eben in anderen Teilen des Landes die "Guetsli" süßes Backwerk sind, und die Bonbons hingegen "Zältli" heißen. Abschließend noch was zu den ganzen Weggla und Rundstücken etc.: Bastian Sick hat mal wieder zugeschlagen. "Der Dativ..." Folge 5, S. 31 kann ich zu dem Thema nur wärmstens empfehlen!
Auch zu göttlich, wie Sick mit stolzgeschwellter Brust seine erworbenen Kenntnisse in Nürnbergerisch in Bamberg präsentierte, und meinte, die Brötchen hießen dort auch "Weggla". Aber Bamberg ist
nicht Nürnberg...In jedem Fall gut zu wissen, dass jetzt mehr auf der Hut sind, vielleicht eine "gesemmelt" zu kriegen, wenn sie gedankenlos meinen "in 'Bayern' heißen die Brötchen Semmeln, und Nürnberg ist doch auch Bayern, oder?!?"