Ich hab mal ein bischen gestöbert, und hier:
http://www.erfordian.de/nicole/break.htm folgendes gefunden:
Breakdance
Ist eine Tanzform, bei der man die Wurzeln durchaus parallel zu der frühen Geschichte der Menschen ziehen kann. Sklaverei und Ausbeutung geprägte Brasilien im 16ten und 17ten Jahrhundert, wo Capoeira (auch Capoweora bezeichnet) eine Form der Auflehnung praktiziert wurde, was eine Art Kampfkunst darstellte, was mit Trommeln und Gesang begleitet wurde.
Es diente den Sklaven um Angriffs und Verteidigungstechniken zu üben. Aber es wurde von den ‚Haltern’ strengstens verboten und brachten sogar in einigen Fällen Sklaven dafür um. Aber das hielt sie trotzdem nicht auf es illegal von Generation zu Generation weiter zugeben. 1930 wurde dann Capoeira offiziell wieder zugelassen.
Weitere Wurzeln sind in den 50er und 60er Jahren zu finden, da in der Zeit der Einwohnerzustrom rasant war, kamen verschiedenste Einflüsse aus jeden Winkel der Erde auf engsten Raum zusammen und so hatte das genügend Potential um das heutige Breakdance ins Leben zu rufen.
Die wichtigsten Einflüsse sind Salsa, Stepptanz, African Dance (allgemein Afrikanische Kultur), asiatische Kampfsportarten und wie oben schon erwähnt, die brasilianische Kampfform das Capoeira.
Mit diesen Wurzel und den Einflusspotential, begann die Entwicklung des heutigen Breakdance Anfang der 70er Jahre, mit einem Tanzstil ‚Good Foot’, der vom ‚Hustler’ abstammt, dessen bekanntester und wohl stärkster Vertreter James Brown ist, der auch im Sinne ein Lied mit dem Titel „Get on the Good Food" herausbrachte und so eine ganz neue Tanzform darstellte, für die er auch bekannt wurde.
Wie die Bezeichnung ‚Good Foot’ schon ausdrückt, war die Tanzart in erster Linie auf die Bein- und Fußarbeit konzentriert und die Körperdrehungen und Zirkusähnlichen Akrobatikeinlagen, worauf das heutige Breakdance reduziert wird, war noch nicht ausgeprägt. Darin gab es auch schon bald Wettkämpfe und bekam auch bald die Bezeichnung ‚Rocking’.
Auf der Grundlage der Bein- und Fußarbeit, wurden die Schritte mit der Zeit immer mehr erweitert. Bald hatten die einzelnen Elemente Bezeichnungen, wie ‚Footwork’ ‚Freeze’ und ‚Toprock’.
Die Zeit der Dj’s begann, welche nur die Breakteile einer Platte spielten, wozu dann oft mit verrückten Tanzstilen dazu gefeiert wurde. Und so kamen diese Tänzer auch bald zu der Bezeichnung ‚B-boy’ (Breakboy), der wahrscheinlich von DJ Kool Herc geprägt wurde, da sie zu den von Dj’s gespielten Breaks tanzten.
Der Ausdruck ‚Breakdance’ wurde Anfang der 80er von den Medien eingeführt, weil der Eindruck entstand, das ‚B-Boying’ oder auch ‚Breaking’, welche im Grunde die richtigen Begriffe für die Tanzkunst sind, für die Öffentlichkeit vorteilhafter erschien.
Durch Unwissenheit, wurde es auch ‚Popping’ (oder auch Bogaloo genannt wurde) oder auch Locking genannt, die sich aber unabhängig vom Tanzstil in New York in den 70ern in Kalifornien entwickelt haben. Und haben so ihre eigenen Ausdrücke, Pioniere und Entstehungsgeschichten. Aber auf Grund des Flairs und des Tanzstiles gehören sie jedoch heute dazu und sind fest im Breakdance verankert.
Die Pioniere des Tanzes, der am Anfang sehr populär in South Bronx war, waren Namen wie: DST (der später zu Grandmixer DST wurde), Pow Wow, Beaver, Spy, Willie D, Jimmy D, Jimmy Lee, African Islam und Jojo. In dieser Zeit trugen die B-boys noch keine Superstars oder Pumas, sondern British Walkers, eine Art Slipper mit Kreppsohle, dazu Mocknecks oder Lederjacken.
Durch die weitere Entwicklung und die Einbindung in die Hip Hop Kultur, wurde das Wettbewerbsdenken und die Entstehung der Gruppen geprägt, die dann bald anfingen miteinander zu trainieren und aufzutreten.
Afrika Bambataa benutzte Breakdance um die Jugendlichen von der Straße zu holen, sowie als neuen Ausdruckstanz, um die Jugendlichen ihre Streitigkeiten und Konfrontationen als Alternative, zu Straßenkämpfen und Bandenkriminalität auszutragen, was leider aber nicht wirklich gelang. In dem Zusammenhang muss man noch erwähnen, das trotzdem Afrika Bambataa zu der Evolution und Expansion dieses Tanzen stark beigetragen hat.
So formte der Afrika Bambataa im Sinne seiner Zulu Nation die wohl mit erste Breakdance Crew, die ‚Zulu Kings’. Eine weitere mit zu den ersten Breakdancegruppen gehörende Crew sind ‚The Nigger Twins’.
In den Jahren 77/78 schien der Southbronx- Tanz zu verschwinden, denn neue Tanzformen tauchten auf, wie der ‚Freaktanz’ (basierend auf dem Song von Chic 78 „Le Freak"), der den Breakdance zu verdrängen schien.
Aber zwei Vertretern konnte man danken, das Breakdance nicht völlig ausgestorben ist, ‚Crazy Legs’ und ‚Frosty Freeze’.
Das ursprünglich, nur auf Fuß- und Beinarbeit konzentrierte Breakdance verschwand und die „neue Generation", die mehr und mehr Spins mit den Basics mischten. Eine der wichtigsten Gruppen die akrobatische Elemente mit einbrachten war die Rock Steady Crew, die in den Jahren 79/80 verschiedene Auftritte hatten und so den Breakdance wieder aktuell machten. Aber auch Gruppen wie die Incredible Breakers, Electric Fource und andere verblüfften mit schmerzenden Drehungen auf dem Rücken, Schultern, Händen und auf dem Kopf.
Diese Drehungen wurden dann noch zusätzlich kombiniert mit dem Electric Boogie (der ursprünglich von der Westcoast stammt), wo imaginäre Elektroschocks durch die Glieder fahren, dem Moonwalk, eine Art schwereloses Gleiten (der wohl bekannteste Vertreter dieses Tanzstils ist Michael Jackson), eingefrorene Bewegungen, Pantomime und Roboter Imitationen ergaben dann eine stilistisch freie Tanzform, die nicht einzeln sondern dann auch in Gruppenformen präsentiert wurden.
Breakdance wurde zu einem entscheidenden Wettbewerbstanz, das Gruppen in so genannten Battle/Fights in kreisrunden Kampfarenen austrugen aber auch zu einem perfekten Futter für sensationshungrige Medien geworden.
Im Jahre 79 war ein einschneidendes Jahr für die B-Girls. Sie traten vermehrt auf bewiesen ihr Können genauso geschickt wie ihre männlichen Kollegen.
Breakdance war und ist immer noch kreativ, individuell und eigenständig, was durch die Filme wie „Wildstyle" (1981) und „Flashdance" (1983), dann über die ganze Welt getragen wurde und so eine regelrechte Kettenreaktion auslöste, was dann 1984 mit dem Song der Rock Steady Crew „Hey You" sich zu einem Fieber entwickelte und sich darauf in der ganzen Welt Leute zusammentaten, miteinander trainierten und auftraten.
In den Jahren bis heute, hat sich Breakdance mehr und mehr entwickelt und so auch durch die Entstehung der Battle of the Year (1998/99) in Deutschland eine regelrechte Kommunikationsplattform für B-boys und B-girls aus der ganzen Welt herausgebildet, die sich dort dann jedes Jahr gegenseitig mit ihren Künsten in „one against one", „Crewbattle" und „Showbattle" Anerkennung verschaffen.
Und obwohl Breakdance heute eher als Augenweide auf Partys und in Musikvideos gezeigt wird, bleibt immer noch das, das es eine Ausdruckskraft zu Straßenkämpfen und Bandenkriminalität, Gegensätze wie Kampf und Tanz, Rituale und Spontaneität, Choreographie und Improvisation, Körperbeherrschung und Lebensphilosophie in sich vereint.